Sonntag, 14. August 2011
Kleine Fische und Pfannkuchen
Greta hat die Zumutungen dieser Woche gut überstanden. Sie hat schließlich fünf Ganzkörperbestrahlungen an drei Tagen in Halle bekommen. Am Wochenende lief die Chemo durch und die ATG-Antikörper vom Kaninchen, die den Spenderzellen ab Dienstag Luft verschaffen sollen. Gretas Blutwerte sind noch weit von null entfernt, und deshalb ist ihr Allgemeinzustand auch ganz gut. Sie hat sogar erstaunlichen Appetit. Gestern waren es sieben Berliner Pfannkuchen (man muss das hier sehr genau bezeichnen. Eigentlich heißt das Fettgebäck in Sachsen „Pfannkuchen“, aber das hat auch schon zu Verwechslung geführt). Das Kind sieht jedenfalls im Moment richtig wohlgenährt aus.
Die neue Station ist auch in Ordnung, das Fremdeln hat Greta sich abgewöhnt. Die Betreuungspersonen müssen jetzt Häubchen und Handschuhe tragen. Am Stationseingang gibt es einen grünen Anzug. Den trägt der Besucher auf 50 m Weg bis in die Schleuse vor dem Krankenzimmer. Dort bekommt er einen steril verpackten braunen Anzug und wirft den grünen Anzug in die Wäsche. Krankenhäuser sind Wunderwerke der Organisation.
Kultureller Höhepunkt des Wochenendes war der Film „Willkommen bei den Sch’tis“, einer sehr warmherzigen französischen Komödie. Für Greta war sie phasenweise zu hoch, und sie drohte ein paar Mal mit Abschalten, als ich zu laut lachte. Steffis Ablösung durch mich ist inzwischen wieder heftige Verhandlungssache, dennoch hat Greta durchaus auch mit mir gespielt, z.B. „Kleine Fische“, dessen Regeln wir noch nicht ganz verstanden haben, das aber trotzdem funktioniert.
Übermorgen, Dienstag findet die Knochenmarkstransplantation statt. Dann wird es richtig ernst.
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1 Kommentar:
Klingt fast unglaublich, was Greta so alles wegstecken kann. Also jetzt nochmal alle guten Geister anrufen, daß diese letzte Hürde auch von ihr bewältigt wird.
Doris
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