Greta hat einen Leukämie-Rückfall erlitten. Das war das
Ergebnis der Knochenmarkpunktion vom Donnerstag. Nun wird es ganz schwer.
Die Ärzte wollen die letzte Spenderin noch einmal
kontaktieren, um ihrem Blut Fresszellen (sog. T-Zellen) zu extrahieren, die
Greta helfen könnten, die Leukämiezellen zu bekämpfen. Das ist immerhin eine
kleine Chance.
Eine neuerliche Transplantation will ihr kein Arzt mehr
zumuten.
Wir sind ungern frühzeitig von Bad Oexen aufgebrochen, aber
nun arbeiten wir daran, dort wieder hinfahren zu können.
Ich bin eines nachts auf der Treppe in Schlappen
ausgerutscht und mit dem Kopf gegen die Wand gekracht, die jetzt dort ein
Blutfleck ziert. Ich habe mich ein bisschen erschreckt, aber das CT hat
gezeigt, dass der Zementdeckel unversehrt ist. Die gute Nachricht also: Der
Kopf hält und bei meinem Comeback auf dem grünen Rasen werde ich doch keine
Petr-Czech-Maske brauchen.
Im Moment erhole ich mich immernoch überwiegend im Bett von
der letzten OP. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Kühlpad. Das ist nicht nur
vergnüglich, schließlich leben wir in einer großen Bettgemeinschaft und so eine
kalte Qualle zieht Kollateralschäden nach sich. Junglöwe Molly, mein
Kuscheltier, ist seit Tagen schwer verrotzt.
Da wir aber mit Keimen vorsichtig sein müssen, haben wir ihm
Synulox verabreicht. Das scheint gut anzuschlagen.
Ach ja, mein Handy hat leider auch eine knarzige Stimme.
Danke der Nachfrage, ich bin mit Lesestoff gut versorgt.
Zuletzt der „Schatz der Sierra madre“ von Traven (sehr prima). So ist es halt:
Die Einen reiten zum Goldsuchen in die Prärie, Andere fliegen nach Las Vegas.
Beides ist, wie man weiß, Portemonnaie und Seele nicht zuträglich. Deshalb bin
ich 1997 nach Hildesheim gegangen – und habe dort auf Anhieb meinen Schatz
gefunden. Portemonnaie naja..., aber für die Seele langfristig ein Volltreffer.
Greta darf bis Montag früh zu Hause sein, soll dann Thrombos
bekommen und auch wieder einen zentralen Zugang. Das wird diesmal wohl ein
„Port“ wegen der größeren Möglichkeiten, z.B. damit Schwimmen zu gehen usw.
Dann müssen wir schauen, wie der Zeitplan aussieht und was Internisten und
Onkologen am Montag besprechen.
Heute war Zootag für Greta und Stella. Roland ist noch hier,
übers Wochenende auch Katrin und Sebastian.
Der Rest der Familie beschäftigt die Hände, um nicht zuviel
nachzudenken. Ihr könnt euch die Gesamtstimmung wohl in etwa vorstellen.
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