Es ist nicht immer leicht, sich
auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren.
Lohnsteuer, GEZ-Gebühren klären,
Auto, Klingelschild abgefallen, Mikrowellen-Zeitschalter kaputt, Pflegerechnung
stellen, !Telefonate! Mails schreiben und feststellen, dass die Adressaten in Elternzeit
sind (in der ich ganz viel Spaß und Freude an den beiden Knirpsen und der
Zuhausezeit wünsche, falls das hier gelesen wird - Kraft tanken und Ressourcenkoffer füllen...!!).
Da soll man mal die geistige
Heilung und spirituelle Wegfindung angehen.
Stephan verschluckt sich
inzwischen häufig und hustet dann, manchmal so, dass er brechen muss. Ich
befürchte, dass das angekündigte Nicht-mehr-schlucken-können nun irgendwann
bevorsteht. Mein Gott, meine Göttin, welch ein grausamer Weg.
Ich war auf einem
wunderbaren Geburtstag nur mit Frauen, auf dem wir „Göttinnen-Karten“ gezogen
haben...habe ich ewig nicht gemacht sowas, und es war inspirierend und
anregend. Ich hatte „Hathor“. Kennt ihr nicht? Ich hatte auch noch nie von ihr
gehört, eine mächtige ägyptische Göttin mit Kuhkopf/Hörnern, die für Empfänglichkeit steht...die eine daran
erinnern soll, zu empfangen, um wieder mit Energie und Liebe geben zu können –
so in etwa.
Ich nehme gerade so
viel...viel Zuwendung, Zeit, die andere opfern – für Stephan und für mich, für
unsere Kinder...- Gaben der Liebe und Zuneigung. Ich hoffe, ich kann auch immer
malwieder soviel für andere geben und darf auch immer malwieder empfangen, wo
ich es brauche. (Es gab auch eine Göttin, die wollte, dass frau die chemischen
Gifte in sich loswird und weniger Weißmehl und Zucker zu sich nimmt, huijuijui.
Ich war doch froh, dass ich die NICHT hatte!)
Manch einer ist vielleicht
einfach froh, dass er selbst nicht betroffen ist und mit seiner oder ihrer
Kraft ein bisschen mittragen kann an unserem Gepäck.
Anderen ist es ein Anliegen
und ein Bedürfnis, Stephan nochmal zu sehen, mit ihm zu reden, Erinnerungen zu
teilen und DA zu sein.
Das Einladen und die
Bewirtung von Gästen und Freunden war immer Stephans „Ding“...und jetzt häufig
das der jeweiligen Helfer hier...aber ich möchte mir das auch gerne bewahren,
ein „offenes“ Haus zu haben und für andere „gastlich“ zu sein – eine schöne
Eigenschaft! Das Grillen im Braunschweiger Garten!! Weihnachten!! Silvester-Rosenkohl,
Tortellini-Aufläufe, Rosinenbrot zum ersten Date, DIE PIZZA!!!
Liebe Bianka, dein
Blumengruß ist wunderschön...ich war sehr gerührt davon und von deinen
Worten...lieben Dank auf diesem Wege...!
Eben beim Ins-Bett-bringen
fragte mich Stephan, wieviel Männer in der Umgebung denn noch „so versorgt“
würden...ich daraufhin: „Soweit ich weiß, keine...!“ Und er meinte, dass er auf
die anderen doch ein wenig eifersüchtig wäre...very sweet...
Welcher Mann wäre schon
gerne in so einer mistigen Situation...?!? Aber es passt zu Stephan, dass er
das alles noch positiv „verpackt“...
Zumindest ist er nicht
garstig, grantig, aggressiv, ungerecht...eher sehr geduldig und lieb (Obwohl
ich heute schonwieder vergessen habe, Nachrichten oder Fußballergebnisse zu
berichten.)
Sonntag bin ich mit Bernd
und Helga im tiefsten Nebel durch`s Rosental spaziert, an ungefähr achtzig
skurrilen Schneemännern, dunkelgrauen Baumriesen mit Tausenden nackten Ästen
und den einzigen Lichtern aus der Afrika-Lounge vorbei...auch an der Stelle, wo
Gretas Baum hinsoll, sind wir vorbeigekommen. Das wäre wirklich ein toller
Platz.
Ich glaube übrigens auch,
dass man sich in einer anderen Welt wiedertrifft und dass Greta Stephan
„abholen“ wird oder Ähnliches. Er hat nun auch öfter gesagt, dass sein Vater,
den er Hans nannte, „da“ wäre...ich meinte dann, Hans würde aber jawohl nur „zu
Besuch kommen“ und ihn nicht abholen wollen... - Aber irgendwie ist das ja
schon sowas wie ein Bote aus der Geisterwelt.
Greta fehlt mir körperlich
so, dass es wehtut. Ich schaue Fotos von ihr an und plötzlich ist da dann
dieses totale Vermissen und Begreifen des „Nie wieder“.
Ich habe aber kaum Tränen im
Moment, es tut einfach nur weh. Vielleicht ist das ein
Selbstschutzautomatismus, weil Weinen irgendwie auch immer schwächt, genauso
wie es befreit...Aber sollte das Meer losgelassen werden, könnte es vielleicht
nicht mehr versiegen – und ich kann grad keine Sintflut gebrauchen.
Ich weiß nicht, wie das
wird, wenn ich mal ca. achtjährige, kleine Mädchen auf unseren Pferden durch
den Wald begleiten werde. Kleiner oder größer geht ganz gut – aber bei
„ähnlichen“ kriege ich, glaub ich, Beklemmungen.
Ich gucke dann entweder
„desinteressiert“ zur Seite – wie heute in der Apotheke, wo mich ein Mädchen
aus Gretas Kindergartengruppe, das inzwischen in der zweiten Klasse ist, ein
wenig anstarrte, wie Kinder das eben manchmal tun, wenn sie einen erkennen.
Oder ich plappere drauflos und bin lustig wie ein Holzfäller.
Wird aber hoffentlich im
Laufe der Zeit besser. Eine überdrehte oder stumme Reittherapeutin ist ja nicht
besonders therapeutisch.
Meine Lieben, ich bin heute
irgendwie komisch drauf und schließe hier mal.
Zur Untermalung der "eisigen" Stimmung im Hause Schmal gibt es heute die beiden Prinzen nach dem Toben im Schnee!
(Ich habe Stella und Clara
nicht vergessen, aber die beiden Damen sind momentan richtig gut drauf. Stella
„kotzt“ nur über ihre festgezurrten Deutsch-Aufsatz-Aufgaben ab und hat sich Montag ihre erste Brille ausgesucht (schwarz und sehr intellektuell). Clara
wartet sehnlichst auf Sitzplanänderung („Max ist soooo nervig!!!!“) und ihren
11. Geburtstag. Papas Zustand macht ihr nur manchmal etwas Angst. Oma und Opa
aus Kiel versorgen derweil alle wie immer hervorragend von Kopf bis Fuß.)
3 Kommentare:
Liebe Stefanie,
es war mir ein Bedürfniss und es macht mich glücklich wenn ich Dir eine kleine Freude machen konnte.
Ich bin jemand der gerne hilft, leider kann ich Euch wohl nicht direkt helfen (da wir nun leider nicht mehr in Leipzig wohnen), sollte es doch etwas geben, was ich tun könnte, dann gebt gerne Bescheid.
Ansonsten bin ich in Gedanken bei Euch und wünsche Euch ganz viel Kraft für Euren wirklich schweren Weg.
Liebe Grüße
Bianca
Liebe Familie Schmal,
ich hatte die Chance Greta in der Zeit vom August bis Dezember 2009 auf der KIK 4 in Leipzig als PJ-Studentin kennenzulernen und sie für eine kurze Zeit mitzubetreuen. Greta war ein unglaublich starkes, kreatives, lustiges und auch eigensinniges kleines Mädchen. Sie war mit ein Grund für mich letztendlich Kinderärztin zu werden und am Ende auch in die Kinderonkologie zu gehen. Ich bin sehr froh, dass ich Greta kennenlernen durfte. Ich wünsche Ihnen und er der gesamten Familie ganz viel Kraft!!
Liebe Grüsse
Tineke Boesten
Liebe Familie Schmal,
ich hatte die Chance Greta in der Zeit vom August bis Dezember 2009 auf der KIK 4 in Leipzig als PJ-Studentin kennenzulernen und sie für eine kurze Zeit mitzubetreuen. Greta war ein unglaublich starkes, kreatives, lustiges und auch eigensinniges kleines Mädchen. Sie war mit ein Grund für mich letztendlich Kinderärztin zu werden und am Ende auch in die Kinderonkologie zu gehen. Ich bin sehr froh, dass ich Greta kennenlernen durfte. Ich wünsche Ihnen und er der gesamten Familie ganz viel Kraft!!
Liebe Grüsse
Tineke Boesten
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