Samstag, 14. September 2013

Ein Jahr

Nun ist Greta schon ein unglaubliches Jahr lang tot - für immer weg, im Himmel, gestorben, von uns gegangen - ...sie war (weder sich, noch uns) "zuviel"...
Von Stephan weiß ich nicht, ob er sich am Ende "zuviel" fühlte - er hätte auf jeden Fall rein körperlich nicht die Kraft gehabt, sich eine Pistole an den Kopf zu halten und abzudrücken...zum Glück hat er Ähnliches auch nie von mir gefordert oder gewünscht.
Es ist mir immer unerträglicher, Schmerzen eines Lebewesens mit anzusehen oder aufgrund mangelnder Alternativen mit zu ertragen - trotzdem ist der Weg zur "Erlösung" (oder ?Lebensqualität?) immer wieder ein anderer.
Pony "Ben" hatte heute eindeutig wieder mehr Schmerzen und konnte kaum laufen. Entweder war er nun schonwieder zuviel mit den anderen "normal im (kaum vorhandenen) Gras" oder er ist zuviel rumgedüst - oder das Loch in dem einen Huf hat ein Geschwür ermöglicht, verursacht...das jetzt drückt. Der nette Huforthopäde, der heute Abend noch als Ersatz für unseren sonstigen da war, hat immerhin versucht zu helfen. Vielleicht morgen nochmal Tierärztin und natürlich die Hoffnung, dass er mit etwas Geduld wieder schmerzfrei und gesund wird (mit Cushing-Medikamenten, die dann doch für ein Jahr reichen, also "bezahlbar" sind...)
Ben und Greta, Ende April 2012
Ausgerechnet am 12.09. ist nun auch noch "Wigle", der stolze, schöne Friesenwallach meiner Freundin, mit gerade mal 6 Jahren an einer fiesen Kolik eingegangen - sie haben noch versucht, ihn zu operieren, aber der Dünndarm war betroffen und 10 Meter schon nekrotisch - nicht zu schaffen.
Nun hat Greta neben "Easy" noch ein wunderschönes, schwarzes Sternenpferd da oben in ihrer Regenbogenherde...hoffen wir mal, dass es so einen Ort wirklich gibt.

Wigle...R.I.P.!
Ein (über Facebook geteilter) Film über den 17-jährigen Zach Sobiech, der im Mai diesen Jahres seinem Osteosarkom erlegen ist, hat mich gestern dann komplett aufgelöst...so viele lachende und weinende Gesichter gleichzeitig - es hat mich zerfetzt, obwohl ich den Jungen kein Stück kannte und auch noch alles auf Englisch war und ich nur die Hälfte verstanden habe...--er mich (natürlich) an Greta erinnert, an ihre Power und gute Energie und ihre Fröhlichkeit, ihr Singen und ihr Schutzverhalten uns gegenüber. Aber auch, weil die Bilder von Schläuchen und Krücken, von Infusionen und Mundschützen alles wieder hautnah heranrücken, auch die Sorgen über die vielen schlechten Tage und Schmerzen...und weil sie nie übers Heiraten nachdenken konnte, nie einen Freund hatte und es keinen solchen Film über sie gibt...keine Ahnung, das "Festhaltenwollen" ist schon ein großer Kraftakt...--und das Leben im Angesicht des Todes und des Schmerzes macht vielleicht grundsätzlich rührseliger oder bereit, die Schönheit oder das Lächeln in allem zu sehen...make someone smile...;-)
Das Hier und Jetzt hat uns also sehr in den Fängen. Das hat Vor- und Nachteile. Einmal verrast die Zeit so, dass ich nicht alles schaffe, was ich möchte. Andererseits TUE ich eben auch etwas in diesem Hier und Jetzt. Ich versuche, den Alltag mit seinen Unbilden und lästigen, wiederkehrenden Pflichten, ebenso wie die netten Ablenkungen, Unternehmungen, Telefonate, abendlichen Treffen, Besucher etc. zu genießen. Das Gute ist, dass alles langsam ein bisschen den Zeitdruck verliert. ICH habe ja keine tödliche Diagnose bekommen (abgesehen davon, dass es uns alle irgendwann irgendwie erwischen wird). Ich lebe zwar so, als wenn...aber eigentlich ist es wieder möglich, sich Zeit zu geben und zu nehmen, zu planen oder sich auf etwas zu freuen (das dann vielleicht wirklich stattfindet!!!!).
Ich freue mich also auf die geplante Herbstferienwoche mit Justus und Kids wahrscheinlich nochmal in Wien und Umgebung...(Und Hey: wenn mir irgendjemand nochmal irgendwie helfen will, soll er mich KÜSSEN...!!)
Ich freue mich darauf, dass Ben wieder gesund werden wird...
Ich freue mich, dass Stella nächste Woche nach Belgien zum Französisch-inhalieren reisen kann... 
Ich freue mich auf`s Kino mit Karen und Lea, wenn "Bibi und Tina" rauskommt...;-)
(Gestern ist mir übrigens Corinna Harfouch in Schleussig über den Weg gelaufen...lustiger Moment!)
 









 
Eindrücke von den Tagen in Vitzenburg...es hat Spaß gemacht! Dank an Bettina für das tolle Kostüm;-)!
Sind natürlich alles privateste Geheimbilder.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Stefanie,

ein Jahr schon ... es ist einfach nicht fair

(Schönes Bild von Greta übrigens. Ich mag ihr Lächeln so gerne ...)

Übrigens habe ich auch den Blog von Herrn Herrndorf verfolgt und bin auch über das "zuviel" gestolpert.

Alle guten Wünsche aus Berlin!

Anonym hat gesagt…

Ich sitze hier und weine ... und mir wird klar, wie viele unwichtige Dinge es gibt und man sich nur auf die wirklich wichtigen Sachen konzentrieren soll.

Viele Grüße Unbekannterweise aus Bayern!