Jena ist in mancher Hinsicht ein Hort der Einkehr und der Ruhe. Andere gehen dafür ins Kloster. Das Ronald-McDonalds-Haus mit seiner schönen Ideologie von Gemeinschaft und Sorgenteilung kann aber auch ziemlich nervig sein. Da gibt es Mütter, die sind schon mit Zwanzig so dick, dass sie die nicht kleine Küche komplett blockieren, wenn sie für ihre Großfamilie den Sonntagsbraten zubereiten. Geredet wird nur über schwerkranke Kinder, was einen auch nicht weiterbringt. Als ich am Samstagabend naheliegenderweise nach den Fußballergebnissen fragte, wurde ich nur komisch angeguckt.
Dafür ist mir am Samstag die perfekte Mittagspause gelungen. Der Döner war prall und saftig, eingenommen habe ich ihn romantisch in einer Baubrache auf den zugewucherten Restmauern einer Klosterruine mitten in der Stadt. Dann fand ich einen Supermarkt, der auch nach eins noch geöffnet hatte und deckte mich mit nötigen Lebensmitteln ein (endlich Tomaten und Äpfel!), schließlich trank ich draußen noch einen Kaffee und hörte einem richtig guten Straßenbarden mit Klampfe zu. Jena ist selbst in den Semesterferien noch erstaunlich multikulturell. Heute wurde ich schon zum zweiten Mal auf englisch nach dem Weg gefragt. Als ob ich den so genau wüsste.
Sonntag, 31. August 2008
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