Greta ist seit Donnerstag zuhause. Blutwerte und Allgemeinzustand haben dies zugelassen. Obwohl die großen Schwestern nicht da sind und auch keine Nachbarskinder, ist ihre Laune hervorragend. Sie redet wie ein Wasserfall, isst viel, flitzt durch die Gegend, genießt den Wellenspielplatz und den Softeismann. Gestern hatte sie allerdings einen ordentlichen Muskelkater und lief nur auf Zehenspitzen herum – kein Wunder, wenn man zuvor vier Wochen kaum aus dem Bett gekommen ist. Beim Fahrradfahren halten wir Greta vorsichtshalber fest, damit sie sich nicht verletzt (Thrombozyten!). Das sieht dann ziemlich kurios aus und ist kein reines Vergnügen für den Erwachsenen, zumal Greta natürlich trotzdem besonders schnell sein will.
Die Wohnung ist noch gar nicht wieder fit für ein immunsupprimiertes Kind. Es gibt eine neue Haushaltshilfe, die ihren Dienst aber erst nächste Woche antritt. Immerhin haben wir nach wie vor keine Tiere und Pflanzen.
Gestern waren Steffi und Greta schon wieder den halben Tag in der Klinik zur Blutkontrolle und für eine Infusion von Thrombozyten, für die Greta immer liegen muss. Diese Dinger scheint ihr Knochenmark überhaupt nicht mehr zu produzieren. Dafür liegt der Leukozytenwert bei 1,7. Es wird also in der nächsten Woche wohl klappen mit der Feintypisierung. Dann wird allerdings auch bald die nächste Chemo anfangen.
In den vergangenen Wochen kamen zahlreiche Anfragen, wie man denn Knochenmarkspender werden könne, um damit Gretas Chancen zu vergrößern. Das finden wir toll! Man kann das nur unterstützen, damit die Datenbanken langfristig immer größer werden und dadurch immer mehr Leukämiekranke gerettet werden. Das Verfahren ist ganz einfach: Ihr schickt eure Adresse an die DKMS, die schickt euch mit der Post ein Wattestäbchen und das Formular mit der Einverständniserklärung. Es braucht also dazu (am Anfang) noch nicht einmal einen Pieks. Mehr dazu unter www.DKMS.de. Die Chance freilich, dass genau deine Spende Greta rettet, ist gering. Die deutschen Datenbanken verfügen über knapp zwei Millionen Spender-Adressen. Es gibt eine ganze Reihe von Datenbanken, die alle gut verdienen wollen. Das ist einer der Gründe dafür, dass die Anfragen sich über viele Wochen hinziehen werden.
Das Internet ist wieder repariert, Roland sei Dank. Leider waren wir auch wochenlang ohne Anrufbeantworter – und haben es nicht einmal bemerkt. Nun geht die Quatsche wieder, aber ein paar Anrufe sind wohl doch im Orkus verschwunden.
Mick Jagger wird heute 66. Herzlichen Glückwunsch, bleib noch lange so fit!
Sonntag, 26. Juli 2009
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