Sonntag, 20. September 2009

Auswärtssiege für Köln und Düsseldorf

Die Voruntersuchungen in Jena sind unspektakulär verlaufen, allerdings hat sich Greta irgend einen Infekt eingefangen (man hat in Jena gerade die Hygiene-Bestimmungen gelockert), der dafür gesorgt hat, dass sie gleich zur Beobachtung in die Leipziger Klinik überführt wurde. Inzwischen ist das Fieber aber wieder weg.
Da der Spender nach wie vor noch nicht angezapft werden konnte, hat sich der Aufnahmetermin für Jena nun auf den 30. September verschoben. Die Ärzte fangen an zu streiten, was kein gutes Zeichen ist. Für 24 Stunden galt die Ansage (aus Jena), dass man zur Sicherheit eine MIBG-Therapie einschieben müsse, was von den Leipzigern inzwischen wieder kassiert worden ist. Das ist alles nicht schlimm, nur etwas beunruhigend. Wenn sich der Spende-Termin erneut verschieben sollte, werden wir uns dafür einsetzen, dass der zweitbeste Spender favorisiert wird.
Es war ein ruhiger und konstruktiver Betreuungssonntag. Greta, noch wach, ließ mich ohne Protest schon um halb neun gehen. Roland, der zuhause eine Woche lang heldenhaft die Stellung gehalten und nebenbei unsere Computer umgekrempelt hatte, war noch einmal zu Besuch in der Klinik. Am Nachmittag gab es im Behandlungsraum Lehrstunde am Mikroskop und Nachhilfe in den Basics der Blutkunde. Greta will nun endgültig Ärztin werden, nachdem sie schon unzählige Tiere und Besucher versorgt hat.
Mittags hatten wir eine Stunde Ausgang, wanderten zum Apothekergarten, einer Ansammlung von botanischen Skurrilitäten, die schon Paracelsus hat anlegen lassen, als er 1520 in Leipzig den Lehrstuhl für experimentelle Pharmazie übernahm. Paracelsus war auch der erste, der entdeckte und wissenschaftlich beschrieb, dass Kastanien schwerer sind als Holz und untergehen, wenn man sie ins Wasser wirft. Wir konnten sein Experiment heute nachvollziehen, sie sinken wirklich. Demgegenüber werden Greta und ihr Anhang sicher noch eine Weile oben schwimmen.

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