Dienstag fährt Greta mit Steffi nach Jena und bleibt dort, wenn diesmal alles planmäßig geht. Das Kind ist in bester Verfassung. Wenn nun nichts mehr dazwischen kommt, dürfen wir sehr optimistisch sein. Der Rest ist Fleißleistung. Bis Weihnachten werden wir es wohl geschafft haben, mit Glück auch etwas früher. Ich habe mir für Jena Die Nebel von Avalon bereitgelegt.
Das letzte freie Wochenende haben wir angemessen erholsam verbracht, waren Samstag sogar zu fünft bei Freunden. Die (großen) Schwestern haben gestritten, dass die Fetzen flogen. Aber das gehört dazu. Sie hocken halt sehr eng aufeinander jetzt, zumal die Hinterhofszene als individueller Rückzugsraum weitgehend dem Herbstwetter Tribut zollt.
Stella hat die zweite Vier in Mathe eingefahren. Vielleicht muss ich sie nun motivieren, wie es einst mein Großvater tat, jener, der heute ungefähr 160 Jahre alt wäre. Er wurde einst in die Schule zitiert, weil Lehrer und Mit-Eltern an seinem Bonussystem Anstoß nahmen. Als nämlich die Leistungen seiner Tochter, meiner seligen Tante Gerda, völlig hoffnungslos geworden waren, hatte Opa Karl ihr für jede geschriebene Fünf eine Prämie von fünf Pfennigen ausgesetzt. Sein Sohn, Tante Gerdas Bruder Hanns, wurde später übrigens ein Lehrer und Schulleiter, der sich mit Humor und ungewöhnlichen Methoden viel Respekt und Sympathie bei Schülern wie Eltern verschaffte.
Stella sagt jetzt immerhin selbst, dass sie lernen und aufs Gymnasium will. Das sagt sich freilich leicht, wenn gerade die Herbstferien begonnen haben. Stella und Clara werden morgen wieder für ein paar Tage auf Geschwisterfreizeit von der Elternhilfe krebskranker Kinder fahren (Motto: „Jetzt bin ICH dran“), nach Rochlitz, ca. 30 km in Richtung Chemnitz.
Ihr fragt nach Clara, weil ich sie so selten erwähne. Ich glaube, es geht ihr gut. Zumindest ist sie die Unauffälligste und Vergnügteste von allen. Sie ist sozusagen die Hannah aus „Hannah und ihre Schwestern“. Soziales Umfeld stabil, zur Zeit bevorzugt Amelie, Franziska und Lea. Soll ich euch mit Noten langweilen? Mathe 1-2, Deutsch 2-3, alles im grünen Bereich. Bei Café International hat sie ein bemerkenswert gutes Auge. Neuerdings geht sie in eine Tischtennis-AG, was ich natürlich sehr begrüße. Hoffentlich ist sie damit etwas stetiger als Stella, die sich zuletzt beim Handball meistens krank gemeldet hat. Ist schon kurios, dass meine Töchter sich ausgerechnet diese Sportarten gewählt haben. Demzufolge müsste Greta eine Fußballerin werden. Man hat als Vater doch mehr Einfluss, als man manchmal meint.
Wir sind gut über den Sommer gekommen, alles in allem. Zum Glück gibt es im Rosental beim Fußball jetzt keine fiesen Zirbelmücken mehr. Und ich habe jetzt einen Stützstrumpf, der meinen rechten Haxen zuverlässig am Umknicken hindert. Prima Erfindung und rekordverdächtiges Wort. Zehn Konsonanten in zwei Silben, der Horror für jeden Nichtmuttersprachler. Das Tolle an uns Deutschen ist, dass wir immer einen guten Torwart haben und „Stützstrumpf“ sagen können.
Sonntag, 11. Oktober 2009
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