Sonntag, 10. Januar 2010
Wieder in Leipzig
Das Nachsitzen in Jena war kürzer als befürchtet. Freitag Mittag hatten zwölfeinhalb Wochen ein Ende, und Greta wurde gerade noch vor Ankunft der Winterfront nach Leipzig transportiert.
Die Behandlung in Jena war ein voller Erfolg. Dass erneut eine Leukämie ausbricht, ist extrem unwahrscheinlich. Anders sieht es mit dem Neuroblastom aus. Das rührt sich zwar seit anderthalb Jahren nicht mehr, stellt aber immer noch eine Bedrohung dar. Ansonsten ist das Kind multimorbid und wird gewiss noch viele Wochen in der Leipziger Klinik zubringen. Mir kommt vor, sie hängt an noch mehr Tröpfen als zuletzt in Jena, hat nun auch eine stabile Dünndarmsonde gelegt bekommen, die sie nicht mehr erbrechen kann. Nach wie vor behält sie keine Nahrung im Magen und versucht es auch gar nicht erst.
Zum schlechten Allgemeinbefinden trägt maßgeblich die Unterfunktion der Schilddrüse bei, die das Resultat einer langwährenden Unterversorgung ist und nicht so schnell behoben werden kann. In Jena hatten die Ärzte Greta ja rasch und gewaltsam die Magensonde gelegt, um ihr die nötige Tablette zerbröselt einhelfen zu können. Die Leipziger waren nun schlauer: Sie haben dasselbe Medikament einfach in flüssiger Form bestellt, fünf Tropfen am Tag genügen.
Steffi hätte am liebsten den ganzen Samstag bei den Pferden zugebracht, aber das hat gerade nicht viel Zweck. Die Tiere stehen breitbeinig, eingefroren und zugeschneit auf der Wiese. Mit Kaltblütern kann man das machen. Das ist auch ausgesprochen praktisch, denn in diesem Modus sind die Pferde vollkommen wartungsfrei.
Sich mit dem Fahrrad durch die Stadt zu bewegen, ist im Moment ziemlich albern, und man muss froh sein, wenn einen kein Bekannter dabei beobachtet. Zum Glück sind die Leipziger Straßenbahnen erstaunlich winterfest. Um so schlechter ist die Straßenräumung, das ist in Leipzig schon legendär. Ich glaube, die Stadt schickt ihren orangen Fuhrpark in den ersten beiden Januarwochen immer komplett zur Inspektion, unabhängig vom Wetter.
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1 Kommentar:
Trotz allem ist das ja wirklich eine gute Nachricht, daß dieseZeit in Jena zu Ende ist und die Familie näher zusammen lebt. Da läßt sich sicher manches anders organisieren.
Doris
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