Wir fahren gleich alle nach Kiel, das wird die erste gemeinsame Übernachtungstour seit Bad Oexen im Juni. Die Kinder freuen sich ganz unmäßig, Greta konnte kaum schlafen vor Aufregung, krabbelte zu uns ins Bett und legte sich quer. Irgendwann kam auch noch der Kater dazu. Die Eltern sind wenig ausgeschlafen und werden sich abwechseln beim Fahren. Hey, das Wetter ist richtig gut! Ob Kachelmann doch unschuldig ist?
Da Steffi heute Morgen noch die Pferdchen besucht hat, musste ich auf Greta aufpassen. Dies jeden Tag zu tun, ist sicher kein Vergnügen. Greta ist wirklich wie Kater Findus. Wenn du sie bei Tisch nicht genug beachtest, fängt sie an, mit dem Löffel am Teller zu klappern, „langweilig“ ist eines ihrer Lieblingswörter. Der Kindergarten ist überfällig. Wenn es damit so weit ist, wird Stella aufs Schiller-Gymnasium gehen, das steht jetzt erfreulicherweise fest.
Greta hat immer noch Angst vor Jena. Sie wacht auf und sagt: Manchmal denke ich, ich sei in Jena, und es geht mir ganz schlecht. Das eigentliche Trauma dort war die gewaltsame Verabreichung der Magensonde durch die Nase. Das hat sie den Ärztinnen und Pflegern bis heute nicht verziehen. Dabei waren die letzten Ergebnisse aus Jena wieder sehr gut. Keine Leukämiezellen und nach wie vor hundertprozentiger Chimärismus.
Stella und Clara züchten Kaulquappen in Nutella-Gläsern. Leider sterben die Tiere, bevor sie Beine ansetzen, und das, obwohl sie mit großen Mengen Fischfutters gepeppelt werden. Die Kinder nehmen es hin. Mich erinnert das ein wenig an die peinliche Geschichte, als ich vor 25 Jahren einem krebskranken Freund ein wunderschönes Kugelglas mit Goldfischen darin geschenkt habe, um ihn aufzumuntern. Leider war das Becken nach wenigen Wochen verschwunden, und wir haben nicht weiter darüber geredet. Die Aktion muss wohl kontraproduktiv gewesen sein. Der Freund ist zum Glück noch heute putzmunter.
Steffi ist von der Stadt Leipzig fotografiert und sehr vorteilhaft getroffen worden. Für 15 Euro macht das heutzutage kein Fotograf mehr. Ich warte seit Oktober auf einen mutmaßlich viel kostspieligeren Bescheid. Der Kasten an der Kreuzung hatte mich gleich zweimal geknipst, aber vielleicht war das Nummernschild vor Dreck nicht lesbar. Der Pferdehof hat doch sein Gutes.
Freitag, 21. Mai 2010
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