Sonntag, 4. Dezember 2011

Weihnachten kann kommen


Greta war heute wieder zuhause und sehr vergnügt. Die Kinder haben schön gespielt, vor allem Clara war sehr aufgedreht und hat den ganzen Nachmittag gequietscht wie eine Zweijährige. Greta übt Pfeifen, und die Tatsache, dass Papa diese Geräusche überhaupt nicht leiden kann, macht die Sache nur attraktiver. Im Grunde ist es ruhiger und gemütlicher, wenn Greta in der Klinik ist. Morgen soll sie das erste Mal zuhause übernachten dürfen. Zum Glück ist Heidi da, die nicht nur backen und würfeln kann, sondern auch Mathe-Hausaufgaben versteht.
Die Rückenmarkspunktion anlässlich von Tag Hundert hat durchwegs gute Ergebnisse gebracht. 100 Prozent Chimärismus, also Umwandlung zum neuen Blut, keine Krebszellen und ein ausreichend starkes Knochenmark, das anscheinend seinen Job tut.
Clara, durch ihre Schwester inspiriert, hat ihren großen Blut-Vortrag glanzvoll hinter sich gebracht. Ein lebensgroßes gemaltes Plakat war die visuelle Grundlage, weil eine kleine elterliche Minderheit den Ausschluss von Computer-Unterstützung durchgesetzt hatte. Damit hatten es die meisten Eltern mit der diskreten Unterstützung ihrer Sprösse deutlich schwerer. Aber zum Glück gibt es ja Großeltern.
Unser unterster Treppenabsatz im Haus wurde lackiert, danach war er zwei Tage lang gesperrt. Ich hätte mir nicht träumen lassen, jemals mit unserem Aufzug von K (= Keller) nach E (= Hoch-parterre) fahren zu müssen. Die Kinder zogen es vor, außen am Geländer hochzukrabbeln. Es gibt dennoch eine Kinder-Barfußspur im Lack, die die frische Perfektion erfreulich akzentuiert.
Heute beim Frühstück machten wir Eierkampf, auch so eine Disziplin, in der Clara schwer zu schlagen ist. Wir redeten ein wenig über die Statik runder Geräte, und Clara meinte: Wenn wir Eierkampf mit den Köpfen machten, wäre Papa als erster kaputt. Da wir das aber nicht gemacht haben, sind die restlichen Familienmitglieder bei guter Gesundheit. Auch Steffi hat ihre langwierige Grippe anscheinend überstanden. Greta scheinen die Bazillen nichts auszumachen.

2 Kommentare:

Prof. Dr. Josef A. Käs hat gesagt…

Hi Stefan,
du solltest noch erwähnen, dass Clara in ihren völlig selbst gemachten Vortrag ohne PPT-Unterstützung durch dich, wie beim letzten Vortrag, eine deutlich bessere Note bekommen hat.
Ciao
Die kleine (aber runde) elterliche Minderheit

Prof. Dr. Josef A. Käs hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.