Greta ist wieder zuhause, die Kinder feiern ihre Dreisamkeit. Ein gemeinsames Matratzenlager wird gebaut, drei Puppen sind zusätzlich zu versorgen, also sechs Betten. Alle drei Puppen haben Krebs und bedürfen besonderer Fürsorge. Natürlich endet der Abend trotzdem in Streit und Schreierei.
Greta strotzt vor Energie und Unternehmungslust. Gestern ist sie beim Tanzen vom Krankenhausbett gefallen und hat bei einer kleinen Meinungsverschiedenheit ihre Mutter so gebissen, dass die Ärzte es für angebracht hielten, Steffi mit einem dicken antiseptischen Wundpflaster zu versehen.
Ein Hörtest mit Greta verlief zufriedenstellend. Innenohrschäden gehören zu den größten Risiken der gerade verabreichten Medikamente. Dass Greta auffallend oft die Anweisungen und Ratschläge von Schwestern und Eltern ignoriert, hat aber eher hausgemachte als physiologische Gründe.
Steffi wird morgen erstmalig versuchen, die nötige tägliche Injektion eines leukozytenfördernden Mittels zu verabreichen. Damit könnten wir einen Gang in die Klinik sparen.
Wir müssen jetzt endgültig in die Öffentlichkeit gehen. Steffi war am Nachmittag erstmalig mit glatzköpfigem und mundschutzbewehrtem Kind in Geschäften und bei Nachbarn. Aber es geht. Es ist gut, wenn alle es wissen und ihre Berührungsängste rasch verlieren. Krebs ist nicht ansteckend.
Mittwoch, 9. Januar 2008
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