Rechnet man die Erfahrungen der letzten Wochen hoch, wird Greta im nächsten halben Jahr nicht ein Drittel der Zeit zuhause verbringen, sondern bestenfalls ein Sechstel. Das heißt, dass die „Sterilpflege zuhause“ vielleicht doch nicht ganz so schwer wiegt, was etwas beruhigend ist. Vor allem aber heißt das, dass die beiden Erwachsenen der Kernfamilie einschließlich Fahrten durchschnittlich ca. achtzig Stunden in der Woche Betreuungszeit aufbringen müssen, von denen man noch keine zehn Prozent abrechnen kann für jedenfalls immer unplanbare Schlaf- und Fernsehphasen Gretas, in denen die Betreuungsperson vielleicht ein paar Sätze lesen oder ein kurzes Telephonat führen kann.
Man kann sich dem auch nicht entziehen. Sämtliche Kinder dieser Altersklasse auf der KiK 4 werden von morgens bis abends von Eltern betreut, oft von beiden, wie auch immer die das beruflich hinkriegen. Wahrscheinlich machen viele die Betreuung zum Beruf. Man kann auch Lohnausfallzahlungen bei der Krankenkasse beantragen.
Was wir wahrscheinlich vergessen können, ist, eine dritte Betreuungsperson in der Klinik zu installieren. Die drei Großfamilienmitglieder, die dafür in Frage kämen, wohnen alle zu weit weg und bräuchten zu lange, um mit Greta warm zu werden. Bleibt die Frage, was passiert, wenn einer von uns Eltern krank wird.
Achtzig Stunden die Woche, von insgesamt 336 Wochenstunden, die unser beider Leben ausmachen. Mindestens fünfzig davon wird Steffi absolvieren. Wenn wir mit dieser Phase durch sind, werde ich meiner Frau noch ein Pferd kaufen müssen.
Freitag, 28. Dezember 2007
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