Der zweite Chemoblock nähert sich dem Ende, und es gibt keine besonderen Vorkommnisse. Das ist zu diesem Zeitpunkt die bestmögliche Meldung, denn Spektakuläres kann nur schlecht sein. Greta ist stabil, fröhlich, manchmal etwas zu lebhaft und trägt jetzt eine gepflegte Platte. Clara war ziemlich irritiert nach ihrem gestrigen Besuch und meinte hinterher: „Gretas Kopf ist so ... lose“.
Greta hatte in der Klinik nach Clara gehauen, als diese auf Papas Schoß saß, Stella war gleich ganz zuhause geblieben. Wenn wir ein Problem nicht haben, dann dieses, dass wir die Geschwister dauernd zusammenbringen müssten.
Greta hat Memory für sich entdeckt. Die ersten beiden Partien gingen auch nach Abzug einiger Unregelmäßigkeiten klar an sie. Nun darf man zwar erfreut darüber sein, dass sie anscheinend keine Kopfmetastasen hat, trotzdem ist es kein Vergnügen, in einem Intelligenzspiel gegen eine Dreijährige zu verlieren.
Zu Hause ist gerade Café International angesagt – und Schach. Die Partien zwischen Stella und Clara enden entweder mit einem Überraschungsmatt (der König stand die ganze Zeit im Schach, und keiner hat’s gemerkt), oder zwei gänzlich vereinsamte Könige rufen sich erschöpft „Remis“ zu. Es ist wüstes Räuberschach. Das einzige, was zählt, ist die Anzahl der geschlagenen Figuren. Hier wird der Vater noch zwei bis drei Jahre gewinnen können. Und danach wird Skat gelernt.
Wenn alles gut geht, darf Greta gegen Ende nächster Woche für ein paar Tage nachhause. Dort ist es dann aufgeräumt und blitzsauber, weil Anja, unsere neue „Perle“, seit dieser Woche neue Maßstäbe setzt.
Sonntag, 6. Januar 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Schön, daß alles so gut verläuft. Memory hat mehr mit futem Gedächtnis als mit Intelligenz zu tun und Gedächtnis wird halt mit dem Alter schlechter Kleiner Trost für Stefan. Doris
Kommentar veröffentlichen