Sonntag, 16. März 2008

Pflicht und Kür

Der Dienst im Krankenhaus war diesmal wieder fast die pure Erholung. Überhaupt mache ich die Erfahrung, dass mein Leben zwar in Summe immer anstrengender und immer leistungsverdichteter wird, dass die Seele sich aber auch neue Freiräume schafft, indem sie den Charakter bestimmter Verrichtungen einfach umwertet und neu definiert. Zuerst waren es nur das Bügeln und das Joggen, die von „Arbeit“ auf „Erholung“ umgewidmet wurden, dann Einkaufen, Spülen und Essenkochen. Später Wäsche sortieren. Im Laufe dieses Jahres sind die Krankenhausbesuche bei Greta hinzugekommen, die mich letztes Jahr noch ziemlich genervt haben. Und jüngst war es die Steuererklärung, die ich erstmalig als wirklich erholsam empfunden habe.
Mein Vater und andere Männer dieser Generation haben immer erzählt, datt se im Kriech jelernt hätten, immer und überall zu schlafen, wenn sie die Gelegenheit dazu gehabt hätten. Inzwischen weiß ich, was damit gemeint ist.

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