Der Heilige Abend war wirklich deutlich besser als letztes Jahr, nicht nur wegen des Naturbaumes, der dann doch eine gute Figur gemacht hat. Eine vollständige Familie ist schon viel wert. Die obligatorische Gesangseinlage vor der Bescherung hat Greta wenig interessiert. Sie hörte sich das lang ausgestreckt auf dem Teppich liegend an. Die ganze Familie liegt und schläft viel. Die Kinder können den ganzen Vormittag im Bett verbringen, die Strafe für die Eltern erfolgt dann abends nach zehn.
Ich glaube ja, dass ein normaler Arbeits- und Schulrhythmus dem Menschen insgesamt gut tut, aber ich bin auch schon spürbar frischer und ausgeschlafener. Von den Besorgungen und Erledigungen ist nur ein kleiner Teil geschafft, die meisten geplanten Anrufe haben nicht stattgefunden. Eigentlich wie jedes Jahr.
Unter anderem habe ich ein Fachbuch geschenkt bekommen, „Das sprachlose Kind“ von 2008. Der berühmte Onkologe weist mir nach, dass meine Haltung zu Todesgesprächen mit Greta ungefähr in der Generation Freud verankert ist, spätestens seit den Siebzigerjahren heftig umstritten ist und in der Gegenwart auch in Medizinerkreisen mehrheitlich gegenteilig beurteilt wird, weil man nachweisen konnte, dass auch Fünfjährige schon differenzierte Vorstellungen von Leben und Tod haben – und dass sie von Klinik und Krankheit ohnehin viel mehr mitbekommen, als man denkt. Also müsse man ihnen auch reinen Wein einschenken. Die Beispiel-Kinder in dem Buch sind allerdings fast alle deutlich älter als Greta, insofern bin ich noch nicht so überzeugt und würde es einstweilen eher mit den Brüdern Löwenherz halten, wo dem kleinen Karl das Sterben durch eine wunderbare Geschichte aus der kommenden Welt erleichtert wird. Aber vielleicht sind wir ja nächstes Weihnachten immer noch zu fünft.
Samstag, 27. Dezember 2008
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2 Kommentare:
Hallo Ihr,
immer schön von euch zu hören. Ferien sind eben Ausnahmezustand.....Frühstück um 10.00Uhr....und Mittag ist dann auf den Abend verschoben.
Ich genieße es und meine Familie auch. Auch wenn mein Mann noch kurz...zwischen den Tagen unser Bad renoviert.
Das Buch von den Löwenherz Brüdern kenne ich auch. Es ist sehr schön dargestellt. Was auch immer man als kindgerecht bezeichnet, wenn es sich um den Tod handelt.Meine Tochter hat es auch gelesen.
Ich wünsche euch noch ein paar ruhige Ferien - und Urlaubstage.
Liebe Grüße schicke ich euch aus dem kühlen aber sonnigen Norddeutschland
Birgit
Ja das wünsch ich euch, daß ihr noch viele Weihnachten zu fünft verbringen werdet. Genießt die Tage bis euch der Alltag wieder ins Korsett zwängt.
Doris
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