Am 5.12. kam ich von der Arbeit nachhause. Die Kinder umsprangen mich und fragten, welche Schuhe ich denn vor die Wohnungstür stellen wolle. Ich war genervt und brummte irgendwas von „... gar keine Schuhe vor die Tür ..., sind nicht in der DDR ...“ Die Antwort: „Aber Papa, weißt du denn nicht, was für ein Datum morgen ist?“ Das überzeugte mich, und der Aufwand hat sich gelohnt. Der Nikolaus, heutzutage offenbar bestens vernetzt, brachte mir die Ehe der Maria Braun in DVD, was ein samstägliches Bildungserlebnis sicherstellte. Ein Stimmungsheber ist der Film freilich nicht.
Fröhlicher macht schon die Aussicht, dass ich noch eine Arbeitswoche habe und dann drei Wochen Urlaub. Und da ich heute einen besonders klaren und wachen Sonntag hatte, haben wir uns ehelich unterhalten und Maßnahmen beschlossen, um endlich die technische Infrastruktur des Haushalts zu verbessern. Winterreifen aufs Auto, Licht an alle Fahrräder, Steffis altes Rad zur Reparatur und was sonst noch so im Alltag liegen bleibt. Es wird einen dritten PC-Arbeitsplatz geben, so dass man in dieser Wohnung gleichzeitig bei Ebay zugange sein, althistorische Rezensionen schreiben und bei spielaffe.de unterwegs sein kann. Normale fünfköpfige West-Familien haben inzwischen sechs Rechner in ihrem W-LAN.
Clara hat uns jetzt mehrmals dadurch in Verlegenheit gebracht, dass sie in Anwesenheit von Greta gefragt hat, ob es immer noch sein kann, dass diese bald stirbt. Grundsätzlich reden wir über solche Dinge, aber nicht unbedingt mit Greta. Es ist doch die Gnade ihrer jungen Jahre, dass sie das mit dem Tod noch nicht richtig versteht, und ich finde, man muss es ihr auch nicht im Detail erklären. So kann man dann dem sterbenden Kind vielleicht bis zum Schluss die Gesundwerdung in Aussicht stellen oder es wenigstens mit Schlaf, Traum oder religiösen Metaphern beruhigen. Ich wäre opportunistisch genug, sofort einen Pfarrer hinzuzuziehen, wenn der gute Geschichten parat hat. Näher liegt die Konsultation des Psychologen, der auf der KiK 4 für solche Probleme bereit steht. Im Moment gibt es gar keinen Anlass, einen schlechten Fortgang der Dinge weiterzudenken, aber sobald die Familie etwas Zeit miteinander hat, kommen diese Themen hoch.
Sonntag, 7. Dezember 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Was habt ihr Clara denn geantwortet? Ich denke, ihr könnt das, was du geschrieben hast ja auch mit ihr besprechen, damit sie zufrieden ist. Irgendwo hat Clara wahrscheinlich auch noch keine wirkliche Vorstellung von Sterben (insbesondere der Endgültigkeit) und es ist ja nachvollziehbar, nachdem letztes Jahr das Thema so akut war, daß sie da irgendwas zur Beruhigung braucht. Vielleicht geht´s ja auch ein bißchen darum, wieviel Rücksicht sie auf Greta nehmen muß?
Alles in allem ist aber dieses Weihnachten doch Zuversicht angebracht und das freut mich sehr.
Doris
Hallo, liebe Familien von Greta,
seit ich eure HP gelesen habe, schaue ich immer mal wieder vorbei, und freue mich, wenn ich von euch etwas gutes höre.
Auch die Geschwister setzen sich viel mit dem Gedanken "Sterben" auseinander. Wie sollen sie auch verstehen????
Kann mir auch gut vorstellen, dass es damit zutun hat, wieviel Rücksicht sie auf Greta nehmen miuss....oder vielleicht istb es auch nur die Angst vor dem, was kommen könnte.
Ich wünsche euch eine sorgenfreie Vorweihnachtszeit und ein tolles Ergebnis im Januar.
Ganz liebe Grüße kommen aus dem Norden zu euch
Birgit
Kommentar veröffentlichen