Papa musste (durfte) den Samstag dienstlich in Düsseldorf, bei Muttern und im Zug verbringen. Trotzdem kam Steffi zu den Pferden, weil die Schwiegereltern zum Glück wieder da sind und Greta diese jetzt auch als Vollbetreuung akzeptiert. Große Erleichterung. Deshalb war auch meine Sonntagsschicht in der Klinik ungewohnt kurz. Unsere kleine Kennerin wollte unbedingt „Das Leben der Anderen“ sehen. Gerade als die Stundendame auf dem Stasi-Hauptmann saß, kam die Schwester herein und brachte mich fast in Erklärungsnotstand. Über alles liebt Greta die Szene, wo „die Mutter überfahren“ wird.
Der Chirurg hat heute beschlossen, die Bauchdrainage zu ziehen, auch wenn sie noch 50 ml am Tag fördert. Zur Not könne man weitere Ansammlungen durch Punktion entfernen. Damit ist der Weg frei für die Fortsetzung der Chemotherapie in der sehr viel angenehmeren KiK4. Am Dienstag soll ein Bauch-MRT gemacht werden, weniger weil sie da jetzt etwas Spezielles herausfinden müssten, als deshalb, weil gerade ein Termin freigeworden ist. Fünf Wochen Intensivstation, das war eine harte Tour. Für Greta, aber auch für Steffi, die nicht im Bett liegen, nicht essen, nicht über das Fernsehprogramm entscheiden durfte, fünfeinhalb Tage die Woche keine Sonne gesehen hat, bei vollem Bewusstsein und (soweit ich weiß) die ganze Zeit ohne Drogen durchgehalten hat. Dafür sieht sie immer noch erstaunlich gesund aus. Das muss an den Pferden liegen.
Sonntag, 8. Juni 2008
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