Die Rückfahrt von einem Arbeitstermin in Stuttgart dauerte drei Stunden länger als geplant, aber in der Frankfurter Bahnhofsbuchhandlung fiel mir Zeitvertreib in die Hände: Michael Schophaus, Im Himmel warten Bäume auf dich. Ein Journalist beschreibt Krankheit und Tod seines Sohnes, Neuroblastom Stadium vier.
Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich lesen soll, denn die Dinge dringen viel tiefer in meine empfindsame Seele, wenn sie schriftlich vor mir liegen. Schließlich überwog die Neugierde, vor allem auf die Schlussphase. Erst war es anstrengend, dann ging es besser.
Da gibt es wirklich ein paar bizarre Parallelen zu unserem Kosmos. Jakob liebt Pferde, seine Brüder heißen Jonas und Simon, und er hat eine „Oma Düsseldorf“. Zum Glück gibt es auch Unterschiede. Jakobs Bauchtumor war bei Entdeckung doppelt so groß wie der von Greta (trotzdem hat er noch 20 Monate gelebt). Viele Pannen und menschliche Unverträglichkeiten mit Schwestern und Ärztinnen, von denen Schophaus berichtet, sind uns bisher unbekannt geblieben. Und es scheint in den vergangenen 10 Jahren doch signifikanten medizinischen Fortschritt gegeben zu haben.
Der wichtigste Unterschied im Moment: Greta lebt und ist quietschvergnügt, weil sie nämlich gestern und heute doch nach der Bestrahlung nachhause durfte.
Mittwoch, 5. November 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Puh das war ja ganz schön mutig, dich dieser Geschichte zu stellen. ABer es scheint doch gut, da sich also doch positive Anzeichen bei Greta ergeben haben, die den Unterschied zu dieser Geschichte machen. Das macht noch ein wenig mehr Mut, oder?
Doris
Kommentar veröffentlichen