Sonntag, 26. Juni 2011

Wieder in der Klinik

Wir haben, alles in allem, ein schönes Jahr hinter uns, zu fünft in Leipzig und relativ gesund. Wir haben sogar ein neues Familienmitglied bekommen in Katze Janni, die sich mit Benni angefreundet hat und dann bei uns eingezogen ist. Greta hat fast volles, leuchtend blondes Haar und zwei schicke kleine Hörgeräte, die sie endgültig fit machen sollten für den in diesem August für sie beginnenden Schulbetrieb.
Aber so einfach wird es nicht. Greta ist wieder krank. Die Akute Myeloische Leukämie (AML) ist zurückgekehrt, Gretas Blut überschwemmt von unreifen weißen Blutkörperchen (Blasten). Dies wurde letzte Woche eher zufällig im Rahmen von Routine-Bluttests manifest. Der Patientin war nichts anzumerken, sie war und ist temperamentvoll und fröhlich, wie ein normales Kind.
Die Ärzte neigen dazu, Greta durch Chemotherapie und eine neuerliche Fremdtransplantation von Knochenmark eine echte Heilungschance einzuräumen. Die Transplantation kann sogar in Leipzig stattfinden, wo diesbezüglich inzwischen aufgerüstet worden ist. Für Greta ist dies leichter zu vermitteln als Jena, da sie mit diesem Ort doch einige traumatische Erinnerungen verbindet.
Das Wochenende sind wir alle zuhause, morgen wird Greta stationär einrücken, ein Lungen-Check wird durchgeführt, und wenn alles klargeht, fängt am Dienstag die Chemotherapie an. Die Suche nach einem neuen Knochenmark-Spender hat auch schon begonnen.
Wir sind froh, dass es überhaupt noch Hoffnung gibt für Greta, und werden die neuerliche Krankenhausrunde optimistisch angehen. Ich werde in den nächsten Wochen praktischerweise etwas mehr Zeit haben für die Betreuung von Greta in der Klinik oder für Stella und Clara zuhause, denn ich bin vorläufig krankgeschrieben. Vor zweieinhalb Wochen haben sie mir einen Tumor aus dem rechten vorderen Schädel geholt, und ich werde mich ab Anfang Juli einer Bestrahlungs- und Chemotherapie unterziehen. Es dürfen jetzt Wetten abgeschlossen werden, welches Familienmitglied länger durchhält.