Sonntag, 27. Mai 2012

Jetzt kommen Rensing, Hitzlsperger und Olic

 
Posted by Picasa
Das lange Pfingstwochenende über wollten wir eigentlich in Kiel sein. Aber da wir Besuch haben, Steffi und Clara zudem mehrere Pferde-Termine, ich in Chemo-Rekonvaleszenz, sind wir alle ganz froh zuhause … und, jawoll, wir grillen schon wieder! Ich erspare euch weitere Einzelheiten. Unsere Kur ist bewilligt. Ab 24.07. sind wir wieder vier Wochen im schönen Bad Oexen. Steffi hat auch schon ein Halfter- und Beißschienen-Seminar in der Hofreitschule Bückeburg gebucht. Wir sind aber auch fest entschlossen, diesmal die Bentheimer Landschweine im Freilichtmuseum Detmold zu besuchen. Für ein anspruchsvolles Kulturprogramm ist also diesmal gesorgt. Internet nehme ich nicht mit. Am 22. Juli gibt es also (mal wieder) den letzten Post auf dieser schönen Seite. Wir haben in dieser Woche 100.000 Seitenaufrufe dieses Blogs überschritten. Danke für euer Interesse!

Sonntag, 20. Mai 2012

Montag Aufstieg

Bengalos sind eigentlich prima. Byzanz hat damit im Mittelalter wichtige außenpolitische Erfolge erzielt. Die Waffe ist ehrlich. Du siehst von weitem, dass sie kommt und dass sie heiß ist. Die Entwicklung ist vorangeschritten. Heute kannst du Bengalos für Rauchentwicklung in allen Grundfarben (auch Blau) bestellen, das Zehnerpack kostet nur 20 Euro. Sie machen wirklich martialische, aber auch romantische Effekte. Aus einer gepflegten Ultra-Kultur sind Bengalos nicht wegzudenken. Wer Sorge um seine Klamotten hat, sollte vielleicht in einen Familien-Block gehen. Oder in die Oper. Greta ist seit Mittwoch Mittag wieder zuhause, auch das Fädenziehen am Freitag ging ambulant. Sie hat sich allerdings sehr darüber beschwert, dass sie den Kick der Narkose (für fünf Minuten) nicht richtig mitbekommen hat. Dabei hatte sie sich wochenlang vorher auf die „Schlafmedizin“ für die kleinen OPs gefreut. Betäubung kommt gut im Kranken-Alltag. In Sachsen gibt es zum Ende der sechsten Klasse eine neuerliche Schullaufbahnempfehlung. Stella Antonia und ihre Eltern bekamen den freundlichen Rat, es doch weiter am Gymnasium zu versuchen. Nur die Vier in Mathe muss als ernste Baustelle gelten. Wir haben das lange Wochenende gepflegt und mit Besuch verbracht. Deswegen gab es am Freitag Bouletten, zum ersten Mal seit vielen Jahren. Wie heißen die eigentlich in Sachsen? Sicher nicht so preußisch. Vielleicht Frikadjelka? Ich war mit dem Ergebnis jedenfalls sehr zufrieden, Stefanie auch. Der Rest der Tafel verzichtete allerdings auf die Bälle. Gestern war Grillen in einem der wunderbaren Waldstraßen-Party-Hinterhöfen angesagt. Und während ansonsten größere Familienteile die Pferde heißgeritten haben, hat Papa halbe Tage verschlafen, um ab morgen wieder zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Der Sommer ist jetzt richtig angekommen.

Sonntag, 13. Mai 2012

Nur noch ein Unentschieden

Greta liegt immer noch in der Klinik. Der Katheter war entzündet und schuld am Fieber. Nun ist er aber heraußen und wahrscheinlich bald alles wieder gut. Zum Glück sind seit gestern die Schwiegereltern wieder da, weil Steffi meist in der Klinik ist, wie in den richtig schweren Zeiten. Und ich hatte einen dringenden Termin in Berlin, war also auch nicht verfügbar. Die Bayern sind ja nun Pokalsieger geworden, allerdings nur die Frauen. Die Männer hatten kaum eine Chance. Berlin hat schon gleich alle Fans mit schwarz-gelben Straßenbahnen empfangen. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!" Was gescheiteres fällt den Neidern seit 50 Jahren nicht ein. Dabei dachte ich, dieser Gegensatz zwischen Bayern und Preußen sei längst Historie. Aber dass es im Osten besonders viele Dortmund-Fans gibt, haben wir an anderer Stelle schon besprochen. Jedenfalls waren mindestens zwei Drittel im Olympiastadium im Wespen-Kostüm. Es war ein toller Abend und überhaupt ein tolles Wochenende mit viel Spargel und kulturellen Highlights wie dem Bauhaus und der Wittenberger Schlosskirche. Und der Idee, vielleicht doch noch einmal für ein paar Tage die Elbe entlang zu radeln.

Sonntag, 6. Mai 2012

Hertha gegen Düsseldorf

Greta ist schon wieder entlassen und erfreut sich guten Zustands. Das Cholesteatom im Ohr war noch kein solches, wäre es aber ohne OP geworden, sagen die Ärzte (was sollen sie an der Stelle auch sonst sagen?). Wieder eine kleine Hürde genommen. Das MiBG war auch unauffällig. Keine Veränderungen. Die alten Stellen zwar sichtbar, aber es hat sich nichts Neues entwickelt. Am Wochenende waren Schwägerin Susanne und Anna bei uns, weil ich dienstlich im Südwesten der Republik weilte. In dieser Konstellation klappt es zuhause immer besonders gut. Religiös fährt Greta im Moment so eine Art Übergang von Seelenwanderung zu Tausendweltenmodell. Stell dir vor, in einer anderen Welt, wo fast alles genauso wäre, kämen heute Abend die Patenonkels zu Besuch. Oder es gäbe wenigstens keinen Spinat zum Essen. Ob das schon ein fortgeschrittener Eskapismus ist? Stell dir vor, alles wäre genauso, wie es ist, und ich hätte keinen Krebs? Wobei ich finde, dass das schnell anstrengend wird. Schonender ist es, man glaubt stur an die einzige bestmögliche Welt, die wir haben, und richtet sich darin ein. Vielleicht ist das Denken in Alternativen auch ein Privileg der Jugend. Ab 45 glaubt man nicht mehr an die Revolution. Um zu trivialeren Dingen zu kommen: Ich habe heute zum ersten Mal seit 43 Jahren eine Heiße Zitrone getrunken. Steffi backt nämlich immer so viel hervorragenden Zitronenkuchen, und dann liegen die nackig geriebenen Zitronen im Kühlschrank. Was soll ich euch sagen? Das ist ein sehr wohlschmeckendes Getränk, das völlig zu Unrecht ganz in Vergessenheit geraten oder von Red Bull verdrängt worden ist. Das Champions League Endspiel am 19.05. in München wird ohne uns stattfinden. Wir haben keine Karten bekommen. Man könnte sich darüber auch freuen, denn die Kosten-Ersparnis ist durchaus erheblich.