Mittwoch, 28. August 2013

Wieder ein Engel mehr

O Mann, jetzt ist Wolfgang Herrndorf auch da oben in meinem Romanhimmel. Deprimierend. Irgendwie denkt man ja doch, dass es bei dem einen oder anderen vielleicht gut ausgehen könnte. Aber das Glioblastom scheint tatsächlich einfach nur grausam tödlich zu sein. 48 Jahre. Ist das nun viel oder wenig? Oder genug??
Gegen die fast acht Jahre von Greta ist es viel, ansonsten ja eher nicht so. Frau Picardie hatte 33 Jahre hier unten. Dagegen bin ich nun schon uuuuralt...und frage mich zunehmend, was nun eigentlich hier noch kommen soll. Das ist natürlich eine saublöde Frage.
Es ist noch nicht zuende und damit basta.
Ich bleibe hier, bis der Vorhang fällt... oder wie singt Grönemeyer das so schön?

Clara hat sich in den Schlaf geweint, ansonsten ist alles schicki.
Wir holen morgen das Cushing-Syndrom-Medikament für Ben ab...(300 Euro pro Packung...auf Dauer wird das auf die Alternativbehandlung mit "Mönchspfeffer" hinauslaufen...!) - denn: das Blutbild hat einen erhöhten ACTH- und Cortisolwert festgestellt, was auf ein (beginnendes) Cushing-Syndrom hinweist. Nun gut, wenigstens behandelbar.
Ich hätte heute fast noch ein supernettes 2-jähriges Tinkerhafimix-Pony mit dem wundervollen Namen "Sandmann" gekauft...(Nein, tue ich natürlich nicht...)
- Wenn ich nicht bald wieder "in festen Händen" bin, werde ich definitiv Pferdesammlerin und steige aus meinen Reithosen nicht mehr raus.
Genug pferdeinfizierte Kinder, die nicht nur vor Spielkonsolen hocken wollen oder sollen, gibt es zum Glück auch, also was soll`s: Ponyhof, ich komme!
Für den Intellekt ist das alles natürlich gar nichts, wie Stephan knurrend von oben feststellt (internalisiert, nennt man das. Ich habe seine Meinung in 15 Ehejahren hervorragend INTERNALISIERT;-)) Das bremst meinen inneren Wahnsinn wahrscheinlich ganz gut.
Mal sehen.
Ach ja. Der Detlev Buck und Bibi + Tina. Hm. Also, auf jeden Fall eine Erfahrung der skurrileren Art. Rassentrennug in Reinkultur in Form von getrenntem Catering für STAFF und Komparsen, "Ansprache" aber nur durch sehr nette Assistenten oder die supernetten Kostüm- und Maskenfrauen...und ein paar gaaanz supernette Leute kennen gelernt und Kenzie Dysli live und in Farbe. Wobei selbst die Stuntleute etwas frustriert wirkten ob ihrer Bedeutungslosigkeit. Wäre mir auch so gegangen, so eine Verschwendung von Können...! Die durften aber jedenfalls das Staff-Essen mitessen.
Es machte Spaß, mit Clara im Hotel in Querfurt zu nächtigen (19.30 Uhr war Schicht im Schacht. Wir waren einfach komplett erledigt...!!) und in den "Ascotklamotten" durch den extra angefahrenen Sand in der schnuckeligen (übrigens zum Verkauf stehenden) Vitzenburg zu stapfen, wobei ich mir fiese Blasen geholt habe (hätte ja auch Ballerinas anziehen können, selbst Schuld!)...und einige Szenen waren richtig witzig. Und ich hätte große Lust gehabt, die ganze Zeit Fotos zu machen. Das war eine Entdeckung - also, wenn Jemand mal Jemanden sucht, der bei einem Filmdreh offiziell fotografiert...- denkt an mich...!
Insgesamt also schon ein großes Abenteuer und toll, dabei gewesen zu sein, aber letztlich ein bisschen zuviel Tatenlosigkeit und Rumsteherei und blödes Gelaber von irgendwelchen Model-Komparsen (Weiß zufällig jemand, wie der Kameramann von Buck heißt? Wie kriegt man denn solche Personalien raus? Das jetzt nicht, weil er blöd gelabert hätte, sonst eher, weil ich den nett anzugucken fand).
(Das ist jetzt nur Spaß, muss man hier ja manchmal dazu sagen).
Die Schule hat begonnen, mein Mailprogramm spinnt schonwieder, und ich kann den Anhang von der Frau vom Grünflächenamt nicht öffnen. Ich rufe da morgen an und lasse mir erklären, wo Gretis Eiche hinkommen könnte.
Am 12. September fährt Clara auf Klassenfahrt. Aber sie hat schon gefragt, ob wir an Gretas Geburtstag wieder einen Ausritt zum Schloss machen und Kerzenboote fahren lassen. Aber sicherlich. Vielleicht ja auch dann das Bäumchen pflanzen.

Was für ein ewiges, unwirkliches, schnödes, trauriges, verrücktes, wirres, fragendes, einsames Jahr... mit wilden, dickköpfigen, sturen, zärtlichen, wütend-mutigen, tatkräftigen, ehrlichen... Greta-Momenten.

Klarheit behalten. Dem Bauchgefühl trauen. Da bleiben. 

Sonntag, 18. August 2013

Es geht weiter, weiter, weiter

Entschuldigt, dass ich so schweigsam durch den Sommer gereist bin. Es lag vor allem an einem Blitzeinschlag im Nachbarhaus, der sämtliche Telefon- und Fernsehleitungen lahmgelegt hatte.

Ich habe Ende Juni endlich die Feuerbachwohnung übergeben (Dank an Justus für die tatkräftige Unterstützung in den Ferientagen vorher...wo du durchaus andere nette Dinge hättest tun können, als mit mir Silikon abzukratzen und Sperrmüll zu schleppen...!) und bin sehr froh, dass das geschafft ist.

Ich war dann mit Stella und Clara bei Heidi in Wien. Und bei Kuno an der Alten Donau und bei Maria und Lois im idyllischen Uttendorf, wo Arbeit und Liebe herrschen, das Aufwachsen von Elias und Lea Maria zwischen Katzen, Kühen, Au pair-Mädchen, Keltendorf und Bergsee...beeindruckend bewältigt und gelebt wird. Danke, dass wir euch kennen lernen durften!!
In Wien war es superheiß, supernett und einfach malwieder klasse, bei lieben Freunden in dieser tollen Stadt zu sein - gleichzeitig war ich vorher immer nur mit Stephan und mit DREI kleinen Kindern da gewesen und fühlte mich manchmal - wie so oft - irgendwie "übrig". Plötzlich ist viel mehr Zeit zum Lesen, Reden, Kochen, Chillen, Einkaufen, Schwimmen und wieder Lesen und Reden. Die Kinder sind alle so groß und selbständig, dass sie uns Erwachsene fast kaum wahrnehmen, außer wenn´s Essen gibt. 
Tolle Foto-Ausstellung von Linda McCartney im Kunsthaus Wien (Hundertwasserhaus) angeschaut, die klimatisierte Kunstkammer-Sammlung im kunsthistorischen Museum, ansonsten das oben beschriebene (sehr entspannte) Programm genossen...
Die Geschwisterfreizeit am Chiemsee, wo die Mädchen vor Wien 10 Tage verbracht haben, war für beide eine gute Zeit: tolle Betreuer, viele nette Kids und tolle Workshops...- sie waren ganz glücklich, als ich sie eingesammelt habe (ich auch, weil ich ohne Navi bis dahin gekommen bin).

Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass es euch gute Freunde gibt, die ihr mir - wenn auch kurzfristige - ganz konkrete ZIELE gebt und dieses beschissene ÜBRIGgefühl wenigstens für eine Weile ausschaltet. Und es geht alles weiter, ob allein, mit Freunden, glücklich oder wütend, verwirrt oder planvoll - eigentlich völlig egal, Hauptsache weiter.
Habe Ruth Picardies E-mail Buch (Ich werde es vermissen, das Leben) gelesen (Danke, kleine Heike!)...traurig und beeindruckend.  

Am Dienstag geht es für Clara und mich in diesem Sommer noch zu einem Abenteuer - "Bibi und Tina - Der Film" in Vitzenburg!! Allerdings leider, leider ohne vierbeinige Begleitung: Der arme Ben hat seit Montag einen heftigen akuten Hufreheschub und muss drei Wochen Boxenruhe in weichen Spänen halten, bei strengster Diät. Also keine Filmkarriere für den Kleinen...was soll`s, Hauptsache, wir kriegen ihn bald wieder fit und auf die lädierten Hufe...ich warte noch auf den Befund vom Blutbild (kommt mir irgendwie bekannt vor) Ob Tierärzte nun besser sind als Kinderärzte, konnte ich bisher noch nicht herausfinden, auf jeden Fall gibt es zum Thema Hufrehe ja reichlich viele Meinungen...-- 

Kater Benni hat sich inzwischen tatsächlich doch zu seiner Kernfamilie bekannt. Ich weiß nicht, wie oft ich ihn hin- und hergefahren habe...kurz nach der Wienreise hatte ich mich schon fast damit abgefunden, dass er wohl wegbleiben wird - da kam er plötzlich regelmäßig um halb fünf Uhr morgens und verlangte seine erste morgendliche Futterration, eine ausgiebige Streicheleinheit und verschwand wieder über den Balkon. Aber HEY! Er ist bei uns in der Färber...Juchhu.

Ich bin müde, müde, müde. Sende euch jetzt ganz viele, liebe Gutenacht-Grüße, melde mich nach der Filmwoche mit ganz vielen News und vielleicht etwas "aufgeräumter", wenngleich sicher auch sehr müde...
Wenigstens funktioniert der Buschfunk wieder.




Danke, Karin, für deine Bilder...! Ich sende dir meine auch noch, aber wie gesagt, das Internet...--!