Sonntag, 24. Juni 2012

Mäßiger Start in den Sommer

Clara darf jetzt beim Essen den linken Arm unter dem Tisch halten. Dafür werden unsere ordentlichen Töchter nämlich normalerweise gerügt. Aber Claras linker Arm befindet sich bis zur Schulter im Gips. Sie auf Ben, Steffi führte Greta auf Rooney, so spazierten sie Mittwoch über einen Feldweg. Da kam von hinten ein Fahrradfahrer, der es fertigbrachte, beide Pferde so zu alarmieren, dass sie Reißaus nahmen. Die Kinder flogen herunter, und Steffi bekam von Rooney einen Tritt in die Niere. So haben Clara und Steffi also mit je einer Kliniknacht dafür gesorgt, dass unser Bonuspunktestand im Krankenhaus weiter steigt. Ich werde mich daran demnächst auch wieder beteiligen, weil ich wahrscheinlich noch mal unters Messer muss. Damit wackelt unser Kur-Termin. Stella schläft sich im Moment schön, ist gesund und behauptet von sich, als einziges Familienmitglied noch nie im Krankenhaus gewesen sein. Trotz vieler Unpässlichkeiten haben wir ein reiches und schönes soziales Leben. Es kommt sogar zu „Terminkollisionen“. Doch man kann das auch positiv ausdrücken. Wenn verschiedene Leute zu uns kommen, lernen sie sich kennen, haben dann nicht nur die langweiligen Krebs-Schmals. Sind das fruchtbare Termin-Überschneidungen? Kreativ-Termine? Das Grillen fand heute in der Küche und in der Bratpfanne statt. Der Sommer ist noch nicht optimal.

Sonntag, 17. Juni 2012

Hundert Länderspiele

Benni wollte schon wieder an den Zaubertee. Wir haben ihn gerade noch rechtzeitig vom Schrank gescheucht. Der Tee soll gut für Kopfschmerzen und Bluthochdruck sein. Er ist tatsächlich hervorragend. Ich hatte noch nie solche Kopfschmerzen wie in diesen letzten Wochen. Folglich schone ich mich jetzt, zumal ich auch eine Woche frei habe. Gestern haben wir es aber bis zum Tierpark geschafft, denn Leipzig hat ja nicht nur einen Zoo. Clara und Greta waren ziemlich begeistert. Steffi hat Party gemacht in Hamburg und ist guter Laune zurückgekehrt. Stella war in Bamberg. Die Familie ist in Bewegung. Fußball findet heute ohne uns statt. Ich lese einen guten dänischen Krimi.

Sonntag, 10. Juni 2012

Langes Wochenende

Es ist Baldrian. Katzen lieben Baldrian. Wenn du deinen Stubentiger glücklich machen willst, kauf ihm eine Stoffratte und tränke sie in Baldriansud. Deshalb also haben Benni und Janni meine Teetüte zerpflückt. In Dankbarkeit schenkten sie uns in den folgenden Tagen zwei Mäuse, was sie lange nicht mehr getan hatten. In Claras Klasse haben sie ein tolles Mobbing-Spiel gespielt. Jedes Kind sollte auf einen Zettel Namen von Mitschülern schreiben, von denen sie sich unverstanden fühlten oder die sie einfach nervten. Anonym natürlich. Aber die Auswertenden, die die Rangliste erstellten, gaben sich Mühe, die Anonymität zu durchbrechen und kundzutun, wer da wen auf den Zettel geschrieben hatte. Am Ende stand eine Rangliste an der Tafel, und die ganze Klasse stritt sich darüber. Zuhause gab es Tränen. Ich halte dies im Sinne einer konsequent leistungs- und konkurrenzorientierten kollektiven Lernsituation für eine bemerkenswerte Maßnahme. Die Kinder müssen auch in der vierten Klasse schon lernen, dass Erfolg im Leben nicht nur aus gelösten Knobelaufgaben und fehlerarm aufgesagten Gedichten bestehen kann. Die Fußball-WM kommt so langsam an im Waldstraßenviertel, was auch am guten Wetter liegt, welches public viewing befördert. Allerdings fiel der gestrige Torjubel noch sehr verhalten aus. Greta war heute mal wieder im Zoo und hat sich gut amüsiert. Angeblich ist sie unter der Woche auf Rooney galoppiert. Wahrscheinlich ist eher Rooney mit ihr galoppiert, aber sie ist jedenfalls nicht heruntergefallen.

Sonntag, 3. Juni 2012

Katerfreuden

Wir haben am Donnerstag das Israel-Spiel besucht. Die großen Mädchen waren begeistert, wollten nicht unter den Schirm, sondern sich richtig schön nassregnen lassen. Am nächsten Tag blieb Stella mit Halsschmerzen im Bett. Das hat sie bis heute dazu ausgenutzt, die Enterprise-Folgen anzuschauen, die wir bekommen haben (die alten Staffeln!). Greta gefällt das auch sehr gut. Greta und Papa, der mal wieder kaum aus dem Bett gekommen ist, haben gemeinsam geschaut. Papa hat inzwischen einen Zaubertee verschrieben bekommen – mit Feenkraut, Misteln und vielen anderen wunderbaren Dingen, von deren Existenz der Nichtgärtner noch nie etwas gehört hat. Drei große Tüten lagen also in der Küche auf der Anrichte. Am nächsten Morgen nur noch zwei, die Dritte übel zerbissen auf dem Fußboden, der halbe Inhalt dort verstreut. Wahrscheinlich hat sie sich gewehrt, als Benni mit ihr Maus spielen wollte. Der Kater hat aber auch später an den Kräutern genascht. Wahrscheinlich ist die Spargelwurzel ein Katzen-Aphrodisiakum.