Freitag, 22. September 2017

Sommer ´17

Was soll ich sagen...
Thekla ist wunderbar, wenn auch wieder sehr von Weiden und Brombeere zugewuchert. Es gibt seit letzten Sonntag ein neues Pony, das Marie gehört und ihre Therapiekollegin werden wird. Wir sind ein tolles Team, es ist viel gewachsen und wird weiter wachsen.

Allerdings bei mir...
Hui. Alles verrückt.
Ich habe den Sommer ´16-Post ja gerade erst losgeschickt und kann schlecht fragen...ob ihr euch an den Segeltörn erinnert...
Inzwischen war ich oft auf der "Meridiaan", lerne holländisch und auch weiter das Segeln...und meine Pferde besitzen inzwischen eine Wiese in der Nähe von Harderwijk...
Ich bin nämlich mit dem Skipper zusammen gekommen...
Hui, die Liebe usw...!!
Das ist alles sehr schön, aber es bringt mit sich, dass ich oft weg bin, Stella und Clara unheimlich erwachsen sind, besser kochen und Wäschewaschen als ich und unser Kater Benni tatsächlich ausgezogen ist. Er wohnt nun zwei Häuser weiter bei einem alten Ehepaar und schläft auf dem Bett des beinamputierten 90-Jährigen. Alle sagen, er fühlte sich hier nicht mehr gebraucht und hat sich eine neue Aufgabe gesucht. Das ist wohl so...schließlich ist er ein "Heilerkater" (und er war sehr beleidigt, als des Skippers Hund hier auftauchte...).

Nun zieht wohl nur Janni mit nach Holland...
Und Clara, die ein Auslandsjahr machen kann...und die drei Rösser und ich. Stella geht in die große weite Welt und studieren...mal sehen.
Das gibt es Neues von uns...
Drückt uns die Daumen, dass das alles geht und meine lahmen Knochen und mein altes Hirn nicht überfordert...
In den Niederlanden bin ich ein Teil der Stiftung "Heroes4life", die Freizeiten für chronisch und unheilbar kranke Jugendliche organisiert...und auch Geschwisterarbeit macht und die Familien stärken möchte...(im Grunde eine Fortsetzung der "Sailing Kids"-Arbeit)...und bei mir eine Fortsetzung meiner Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hier in Leipzig. Ich kann mit den Pferden arbeiten, aber auch in anderen Projekten, was ich sehr schön finde...und hoffe, dat ik heel snel nederlands kan leren...!

Gretchen ist fünf Jahre in einer anderen Welt...Am 30.09. wird es einen Drehtag geben zu "Nachlass im Internet"...da ist der Blog Thema, seine Bedeutung für uns alle... - und ich bin gespannt, was wir noch so rausfinden über den Sinn oder Unsinn, seine Geschichte und Geschicke (gerade im Fall von Krankheit und drohendem Tod) im Netz mit Freunden zu teilen...
Auf bald

Sommer ´16

Gestern haben Stef und ich unsere Fortbildung zur "Fachkraft für pferdegestützte Intervention" am PIRT abgeschlossen! Im März gibt es nochmal Intervision mit unserem Verlaufsfall und dann auch das Zertifikat. Wieder viel geschafft.
Aber es geht weiter.
Um nochmal das Jahr Revue passieren zu lassen, schaue ich zurück in den April...Mai, Juni...und denke, dass wahnsinnig viel passiert ist, aber auch viel Normales - was wunderbar ist. Die Pferde erden...und die emotionale Trauer- und Verlustarbeit mündet in eine Neu-Entdecker und Abenteuerlust, die ich an mir nur zum Teil kannte...
Viele Anteile waren verschüttet und bekommen immer mehr Freiraum, dürfen atmen und brechen sich Bahn...
Ich wäre mit Stephan nie mehr so "in die Welt geworfen" gewesen...aber so ist es nunmal.
Erwachsen werden und das Kind in sich pflegen und sehr gut festhalten...

Im Sommer war ich mit Stella auf dem wunderbaren Segelschiff "Meridiaan" im Ijsselmeer segeln...während Clara mit Freunden auf Sylt war und zur Badminton-Trainingswoche zu Hause sein wollte. Es war eine Reise mit ebenfalls verwaisten Familien oder Müttern mit "Sailingkids" über die Jenaer Elternhilfe, die uns ja auch sehr intensiv begleitet haben. Stella war vor zwei Jahren mit fast demselben Team und jugendlichen

Geschwistern unterwegs. Die verstorbenen Kinder waren bei uns, haben ihre Flügel schützend um uns gelegt und eine Leichtigkeit verbreitet, trotz Kälte und manchmal steifer Brise...dass man nur staunen konnte. Sehr berührend, wertvoll, toll. Und innerhalb einer Woche viel Nähe, Abenteuer und Teamwork...
Ich hoffe, wir können das malwieder machen.



Nach den Ferien ging es in Thekla mit Reitplatzbau weiter...Unkraut rupfen, Stämme schleppen, Grünkompost verteilen...reiten! Es war ein heißer Sommer, in dem wir alle sehr braun gebrannt wurden und oft auf den Liegestühlen herumlagen und viel gelacht haben, während wir unsere Füße und Bäuche in die Sonne gereckt haben...aber wir haben auch viel gearbeitet und jede Menge Spaß mit ganz vielen tollen Kindern und Familien gehabt.







Im September war das erste Supervisions-Wochenende mit Film abliefern und Vortrag, was recht aufregend war. Inzwischen haben wir auch das etwas geübt und wissen mehr, worum es genau geht...aber die erste Fallvorstellung war intensiv und anstrengend. Die Wochen und Monate sind im Flug vergangen. Ein Freund kommentierte das jetzt mit: normal...
Das ist schön und so kann es bleiben. Mit den Abenteuern zwischendurch. Und die Pferde werden natürlich nicht eingeschläfert, ich jobbe mich nur zeitweise mit Aushilfsjobs durch, um zu gucken, wo meine Grenzen sind. Neugier. Neues. Ins kalte Wasser springen...Anspruch, weiter lernen...neue Menschen ins Leben lassen. Wild und gefährlich, zart und lieb, dunkel und hell.