Donnerstag, 13. September 2012

Greta ist tot

Greta Madita ist am gestrigen Mittwoch, dem 12. September 2012 gegen 13:00 Uhr gestorben. Sie erlag zum Schluss einem schweren Blastenschub. Sie war friedlich, beinahe heiter, aber sie war weg und ließ sich nicht einmal mehr wach kitzeln. Stefanie war die ganze Zeit bei ihr.



Wir danken noch einmal von ganzem Herzen dem liebevollen und kompetenten Ärzte- und Schwesternteam der Uni-Klink in Leipzig, dem Pflegeteam der KTE und der ITS, der Elternhilfe, den anderen betroffenen Familien, die wir kennen lernen durften, und dem Team der Reha-Klinik Bad Oexen.  

Wir wurden getragen von vielen tollen Freunden, Nachbarn, kleinen und großen Helfern, durch Briefe,  Überraschungs-Carepakete und Kommentare in diesem Blog und besonders durch unsere Familien - allen unendlicher Dank für's Dasein, gute Gedanken und Übernehmen, was auch immer nötig war.

Behaltet Greta in Erinnerung mit ihrem unbändigen Willen, ihrer Energie und Klarheit. Die Freche, Fordernde, Kecke, Humor- und Fantasievolle, Fürsorgliche, aber auch Nachdenkliche und Weise... wie sie selbst mit Tropfständer ständig Fußball spielen wollte und immer den Ton angegeben hat...
und haltet sie fest in euren Herzen. 


Wir möchten für Greta im Rosental eine Sumpfeiche pflanzen lassen. Da viele von euch gefragt haben, wie sie uns unterstützen können, möchten wir euch die Gelegenheit geben, euch an der Eiche mit einer Spende auf Gretas Konto zu beteiligen:
Kto: 1630485345
Blz: 86055592
Sparkasse Leipzig

Auch Spenden für:

Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig e. V.
El­ter­nini­tia­tive für krebs­kranke Kinder Jena e.V.
kommen direkt betroffenen Kindern und ihren Familien zugute.
Diese Vereine begleiten die gesamte Familie während den langen Therapien und darüber hinaus. Besonders für die Geschwister sind diese Angebote sehr wichtig. Beide Initiativen haben uns unersetzliche Unterstützung in unterschiedlichster Form gegeben - ob durch die Sport-, Kunst- und Musiktherapeuten auf Station, die für Greta wichtige Menschen geworden sind ... die Elterncafes, Gespräche, Knuddel oder die für Stella und Clara tollen Geschwisterfreizeiten - Danke. 

Sonntag, 9. September 2012

Die lange Rutsche abwärts

Gestern kam Alarm aus der Klinik. Es könnte sehr bald vorbei sein mit Greta. Tatsächlich lebt sie heute noch, wenn auch nicht gerade blühend. Ein großer Teil von Ärzten und Verwandten sagt ihr baldiges Ende voraus. Sie wird immer schwächer, liegt fast nur noch spitznasig und weißgesichtig im Bett und schläft oder döst. Ein Jammer, wenn man weiß, welch Quirl sie einmal war.


Viel weiter ist allerdings auch der Vati nicht, dessen großartigste Aktivität in zwanzigminütigen Rosental-Spaziergängen auf Krücken besteht. Danach aber schnelllll wieder ins Bett!

Zum Glück habe ich hingebungsvolle PflegerInnen um mich herum. Die natürlich auch etwas fordern. „Rauch nicht so viel!“ ... “Du darfst nicht so lange im Bett liegen, sonst machst du total schlapp!“ ... „Guck mal, der Rollator ist so elegant!“ ... „Was hast du heute schon getrunken?“ ... „Iss mal noch was, damit du ein paar Kilo wieder einholst!“

Für letzteres sprechen Fakten, und ich habe nun die seltene Aufgabe, medizinisch indizierte Schokolade zu essen, am besten rund um die Uhr. Das kostet allerdings Überwindung, denn das Leben lehrte die meiste Zeit ganz anderes. Aber eine Ärztin hat schon mit Astronautennahrung gedroht.

Sonntag, 2. September 2012

Trübe Aussichten


Gestern hätte Gretas Einschulung stattfinden sollen. Es war bitter, die vielen bunten Kinder mit ihren Schultüten zu sehen. Aber es wäre nicht gegangen. Nun gibt es für Gretas Zukunft keine aktuelle Roadmap.
Dafür läuft Clara morgen am EvaSchulZe auf und freut sich sehr. Ebenso wie Stella, die das Schiller und ihre Kolleginnen regelrecht herbei sehnt. Nur Papa ist noch nicht fit genug fürs Arbeiten und muss eine weitere kranke Woche dranhängen.

Greta empfängt jetzt bis zu sechs Familienbesucher am Tag. Das freut sie sehr, erschöpft sie aber auch schnell. Die Augen sind verquollen, die Nase ist meistens zu und sie mag auch nichts mehr essen. Lausiger Zustand.

In der Regionalliga Nord-Ost haben die Bullen vorhin die Lokomotive aufs Abstellgleis geschoben und 3:1 gewonnen. 25000 Fans haben das Spektakel erlebt – Zuschauerrekord der Regionalliga. Anschließend gab es ausgedehnte Schlägereien mit der Polizei auf dem Waldplatz. Willkommen im Hochleistungsfussball, Leipzig!