Montag, 13. August 2012

Alle anderen treiben Sport


Das Handy-Problem hat sich gelöst, Roland sei Dank. Ich habe jetzt wieder meine Adressen zur Verfügung und dazu Hunderte von Musiktiteln. Dadurch hat nun auch Stella wieder ein Handy, nämlich mein altes.
Greta hat ein Mittel namens „Vidaza“ (Celgene) gespritzt bekommen (je fünf Tage, dann drei Wochen Pause) das auf die DNA der Blasten wirken soll und diese „umprogrammiert“... alles sehr kompliziert und bei Kindern noch nicht zugelassen. Bei älteren Menschen, denen man keine Chemotherapie mehr zumuten kann, hat man aber gute Erfolge erzielt. Bei uns läuft das nun unter „individuellem Heilungsversuch“ (statt palliativ oder krankenhausintensivem erneutem T-Zellenversuch, der nur bei zehn Prozent der Patienten von Ergfolg gekrönt ist und bei 3mal transplantierten Patienten, wie Greta leider auch, nicht wirklich empfohlen wird – auch hier die Entscheidungslage sehr kompliziert...) Wie unser Lieblingsdoktor meinte: So traurig es ist, aber wir haben keine wirklichen Alternativen mehr...und gleichzeitig könnten wir nun natürlich „alles“ machen, wenn wir die Kraft hätten...--)
Nach einer Woche Station, neuem Port und gestern nochmal Thrombozyten-Konzentrat (TK), durften wir heute nach der „Vidaza“-Spritze wieder nach Hause.
Im weiteren Verlauf des Tages war Greta reiten, Federball spielen, Trampolin springen im Nachbarhof etc. und hatte ihre übliche Performance – also weit weg von palliativ, zum Glück.

Wer den Papa kennt, wundert sich nicht, dass er sich wenig bewegt und die vielen Stunden im Bett genießt... Ich habe heute den letzten Tag des Fünf-Tage-Startblocks mit meinem neuen Krebsmittel Temodal absolviert, das ich bisher sehr gut vertrage. Auch die anderen Medikamente harmonieren anscheinend. Schlafen … Spazieren gehen, von Fußball träumen.
Während die Damen versuchten, aus ihren Pferden Einhörner zu machen (klappt noch...) haben die Jungs Olympiade geguckt. Was für ein Spektakel! So, so, die BMX-Renner wollen die Gelegenheit nutzen und sich endlich einer größeren Öffentlichkeit präsentieren. Na prima, ich kaufe Stella und Clara solche Räder und motiviere sie dazu, dreimal die Woche auf unserem Wellenspielplatz zu trainieren, damit sie genauso lustige Stürze bauen wie ihre Kollegen in London. Da gehe ich lieber Red Bull unterstützen, die ihr erstes Spiel zuhause heute nur eins zu eins gespielt haben.

2 Kommentare:

Doris hat gesagt…

Ihr laßt euch nicht unterkriegen. Gut so. Das mit RedBull ist aber diskussionswürdig. Willst du nicht lieber der Fortuna treu bleiben? Da passieren doch auch immer spannende Dinge wie zuletzt Spielabbruch nach Schiedsrichterknockout.
Liebe Grüße
Doris

Das Muttertier hat gesagt…

Ich kenne Sie und Ihre Familie nicht persönlich und ich weiss nicht recht wie ich es formulieren soll, so dass ich nicht falsch verstanden werde. Um's kurz zu machen: ich durfte in meinem Leben viel Glück erfahren und habe eine gesunde Familie. Ich würde gerne etwas von meinem Glück mit Ihnen teilen, wenngleich ich Ihnen das Wünschenswerteste, die Gesundheit, nicht geben kann. Vielleicht gibt es dennoch etwas, womit Greta bzw. die ganze Familie eine Freude hätte...? Es wäre mir eine Freude, Sie dabei finanziell ein wenig zu unterstützen. Das klingt vermutlich alles sehr merkwürdig für Sie, aber ich las die letzten beiden Blogeinträge während meine 2-jährige Tochter völlig unbeschwert im Garten neben mir herumsprang und einfach Kind sein darf...Und ich dachte mir, wie unfair das Leben doch ist. Wenn ich Ihnen nicht zu nahe getreten bin und Sie mit
mir Kontakt aufnehmen möchten: auf meinem Blog http://muttertier.wordpress.com finden Sie meine Kontaktdaten. Falls ich nichts v. Ihnen höre: ich wünsche Ihnen von Herzen alles Liebe und Gute!