Sonntag, 7. Februar 2010

Die härteste Zeit geschafft?

Seit Mittwoch befindet sich Greta in einer Art von offenem Vollzug. Sie bekommt täglich Hafturlaub und darf nachhause. Das gefällt ihr gut, und sie war gleich mächtig aufgedreht. Inzwischen kann sie herumkeifen und rennen. Fangen Spielen geht wieder, Hüpfen auf der Kellermatratze, das körperliche Repertoire ist ganz schnell wieder da. Schon erstaunlich, was der gestresste Körper leistet.
Sechzehn Wochen geschlossene Anstalt sind es nun geworden – wie gut, dass uns im September niemand gesagt hat, dass die intensive Behandlung erst Anfang Februar zuende gehen würde. Es ist doch wirklich gut, dass man nicht in die Zukunft schauen kann. Deshalb schauen wir gerade sehr optimistisch in die Zukunft.
Seit Freitag sind auch noch Schulferien. Es gibt selbst in Sachsen übermütige Menschen, die in Ski-Urlaub fahren oder ähnlich unvernünftige Dinge tun. Bei uns sorgen die Schwiegereltern zusätzlich dafür, dass die Lage gerade sehr entspannt ist. Wenn sich der Trend hält, werde ich nächstes Wochenende – Stella und Clara sind dann auf Geschwisterfreizeit – anfangen, wieder richtig zu telefonieren.
Stella hat eine Eins in Sport bekommen. Das muss mir mal einer erklären. Auf jeden Fall ist das prima. Wer immer mir jetzt einreden will, dass meine große Tochter zu dick sei, dem sage ich: Was willst du, Stella hat doch eine Eins in Sport! Hoffentlich kommt jetzt keine Sportmittelschule auf uns zu, die das Kind für ein Leistungszentrum für Kugelstoßer- oder Gewichtheber-nachwuchs keilen will. Ihr Zeugnis sieht knapp gymnasial aus, aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Neulich wurde ich zwei Stunden lang von einer aufgeweckten Sozialpädagogik-Diplomandin interviewt, die über Krebs-Väter handelt und deren Situation verbessern will. Bisher gibt es dazu anscheinend keine Studien. Breit untersucht sind die Befindlichkeiten von Krebskindern, Krebskindergeschwistern und Krebskindermamis. Die Väter werden meist gefragt: Und wie wird deine Frau mit der ganzen Belastung fertig? Möge die neue Studie nützen. Väter werden immer noch unterschätzt.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Also eine schöne Ferienzeit. Erholt euch, genießt den Winter, ihr habt es euch verdient.

Liebe Grüße
Doris

percanta hat gesagt…

Das klingt alles sehr gut.
Hurra!