Donnerstag, 14. Februar 2013

Small Adult


Stephan ist so schmal geworden, dass er wirkt wie ein großgewachsener, etwas hagerer Jüngling...gerade nach dem Rasieren in der Badewanne kommt es mir so vor, als wäre er gerade mal 15.
Seine Beine haben ungefähr den Umfang von Gretas Oberschenkeln, in besseren Phasen.
Er ist unglaublich geduldig und nach wie vor auch oft sehr witzig...
sein trockener Humor hat uns neulich in größerer Runde ziemlich gerissen...- das ist toll und gerade solche Momente trösten über die traurige Gesamtsituation hinweg.

Die Mädchen hatten eine sehr schöne Geschwisterfreizeit mit Wanderungen, Gesprächen und Spielen, die einfach mal positive Erlebnisse gesetzt haben, an denen man zehren kann. Auch wenn Ablenkung nur kurzfristig hilft, ist es ein Mittel, nicht vollständig zu verzweifeln.

 "Arbeit" am Krankenlager...und das Kontrastprogramm kirgisische Fotoaktion...;-) Die großartige, liebe volle Unterstützung von Stephan, mir und den Mädels durch Familie und Freunde ist einzigartig toll und die wünscht man Jedem in einer ähnlichen Situation...!!




Das gilt auch für meine Pferdeprinzen, die für mich (und das Carlotta-Clärchen) das absolute Antidepressivum sind...(das tolle Hilfsteam um mich herum sieht das auch so und verhilft mir immer wieder zu Freiräumen und Zeit, mich mit positiver Energie „aufzuladen“...Im Auto singen Clara und ich übrigens seit Weihnachten zur CD von Alex Clare: Lauthals, bestimmt falsch, aber mit Inbrunst...das ist so klasse im Auto;-)

Der Winter zieht sich derweil grausam in die Länge – wir haben erst Februar, verflucht nochmal!!!
Der Salsa-Abend im relativ neuen "Mambodrom" am Bahnhof in echt entspannter, netter Atmosphäre war ein Intensiv-Programm gegen diese zähe Winterlethargie...und eine echte Entdeckung. Rolands Füße mussten reichlich leiden, wenn ich trotz guter Führung malwieder woanders hinzappeln wollte...aber: Wir haben sage und schreibe drei Stunden durchgetanzt (Eigentlich sollten hier jetzt Fotos vom surrealen Hochzeitswalzer mit Stephan im Sommer ´99 hin, aber das Scannen habe ich noch nicht hingekriegt...) und in der Nacht war mir schwindelig. Armer Stephan, weil ich in so einem Zustand nachts überhaupt keine Lust habe auf Plaudern oder Pflegeprogramm und er häufiger wach ist...
Ich fühle mich trotzdem nur kurz als Verräterin, weil Stephan sowieso nicht gerne Tanzen gegangen ist. Da muss ich die eigene und einen Schuss männliche Energie eben mal woanders hernehmen. 

"Django" gab es dann mit weiblicher Begleitung, und das war ein herrlicher Splatter-Abend, den ich gerne wiederhole...(an alle, die ich am Dienstag dann doch nicht mehr erreicht habe...)! Christoph Waltz genial, "Fritz", der Fuchs von Django und der coole Palomino am Schluss haben mein Herz erobert und bei der Debatte um die KluKluxClan-Mützen hätte ich mir vor Lachen echt fast in die Hose gemacht...Klar sind die Ketchup-Berge und die Gewaltszenen krass, aber es geht ja auch darum, dass diese Gewalt krass ist...

Kater Benni ist übrigens dazu übergegangen, mir mitten in der Nacht mit ausgefahrenen Krallen in mein Gesicht zu fahren, wenn er gestreichelt werden möchte. Super...diese Form von männlicher Energie ist dann doch etwas zuviel.

Dass es ein neues „Findus + Pettersson“-Buch gibt, tut auch eher weh...Ich habe mit Greta soviel Findus gelesen, dass ich einige Texte im Schein der Infusionsmaschinen mitsprechen konnte, ohne wirklich zu lesen. Und jetzt „Findus zieht um“ ohne Greta...
(Ich habe das Buch nun von Heidi zum Geburtstag bekommen...vielleicht hilft weiterhin die bewährte "Konfrontationstherapie"...?!)



 "Life is a tightrope,
your`re standing on one toe. Don`t let the fear take hold of you.
You`re bound to fall to the ground below.
Pick yourself up again. Over the edge again, hold on to your hopes and dreams.
When all seems to be lost, don`t start to count the  cost.
Just go and begin again. Tightrope walker...
Tightrope, Alex Clare (The lateness of the hour)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Familie Schmal, " bisher keine Kommentare" sagt alles. Man ist einfach sprachlos über das, was Ihnen allen da gerade widerfährt und sprachlos über die Kraft, die aus Ihren Worten klingt. So stelle ich mir Helden vor ! Und dann diese Fotos in Ihrer Wirkung zueinander, der kranke Mensch und diese schöne, mutige Frau, die man nur bewundern kann. Möge Gott seine schützende Hand über Ihre ganze Familie halten. Ganz liebe Grüße, Gitte.