Mittwoch, 5. August 2009

Sommerferien in Leipzig

Steffi und Greta sind heute ebenso nachhause geschickt worden wie am Montag. Der Leukozytenwert ist immer noch (knapp) zu gering. Wahrscheinlich bekommt Greta am Freitag Thrombozyten verabreicht, und Anfang nächster Woche geht es mit der zweiten Chemo los. Die Warterei zerrt an den Nerven.
Immerhin hat die erste Datenbank-Anfrage gleich zwei potenzielle Spender gebracht, die von der Grobtypisierung her schon mal passen. Durch dieses Raster waren ja alle Familienmitglieder durchgefallen. Vielleicht haben wir in dieser Hinsicht Glück.
Montag waren wir zu dritt in Harry Potter sechs. Das Regina ist unser Lieblingskino, schon weil man direkt mit der Straßenbahn vorfahren kann. Dort gehen halt die Leipziger hin, die sich Kino noch leisten können, und das reicht offensichtlich nicht dafür, die Fassade zu renovieren. Aber unrenoviert sieht es sowieso besser aus. Stella und Clara waren sehr begeistert. Ich eigentlich auch. Dadurch dass wir kein TV haben, sind wir noch ganz naive und unverbrauchte Kinogenießer.
Gestern und heute waren wir im Freibad. Du meine Güte, bin ich lange nicht mehr im Freibad gewesen! Clara meint, ich sei dünn. Das finde ich nett von ihr. Sie weiß ja nicht, wie ich vor zwanzig Jahren aussah, als ich noch öfters Schwimmen ging. Hier gibt es viele dicke Menschen im Freibad und rauchende Mütter. Gleich am Eingang lag eine tote Maus mit großen grünen Fliegen darauf. Überhaupt gibt es in Leipzig viele tote und lebendige Nagetiere, auch Beutel- und Kanalratten, die bis zu einem halben Meter lang werden. Kinderschänder waren gerade nicht im Freibad, die gibt es ja sonst auch viel in der Gegend. Eigentlich war wenig los dort. Ich weiß nicht, ob das daran lag, dass eine Großbaustelle drum herum ist, so dass man kaum den Eingang findet, vielleicht lag es auch an der Wassertemperatur von 15 Grad, die immerhin für ein einigermaßen leeres Schwimmerbecken sorgt. Natürlich sind das andere Verhältnisse als in den Hallenbädern der Kurklinik Bad Oexen. Es gibt aber doch einen Kiosk, der sogar mehrere Eissorten vorrätig hält. Und die Bratwurst erfreut sich eines so guten Rufs, dass auch die umliegenden Bauarbeiter dort Mittag machen. Die Flasche Bier kostet zwei Mark zehn. Das Schreberbad ist also wirklich sehr romantisch, und wir werden bei nächster Gelegenheit wieder hingehen.

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