Mittwoch, 12. Dezember 2007

Brot und Spiele

Die Ausstattung von KiK 4 ist wirklich gut (http://kik.uniklinikum-leipzig.de/_patienten/stationen_kik4.html). Dort gibt es für jedes der 14 Betten eine Krankenschwester, dazu vier ÄrztInnen und ein Team von Psychologen und Therapeuten. Das Spielezimmer ist mit neuen Spielen bestückt. Wir packten neulich ein doppeltes Puzzle aus, und beide Bilder waren vollständig. Das habe ich zuhause schon lange nicht mehr erlebt. Auf den Gängen hängen üppig bestückte Adventskalender (wahrscheinlich vom Förderverein), so viele, dass die Täschchen von den wenigen Kindern nicht einmal mehr geplündert werden. Manchmal denke ich an den Zuchtkaninchenbau, der Hazel und seine Freunde in „Watership Down“ beherbergt: Dort fehlt es an nichts, der Bau ist groß und warm, immer ist reichlich Nahrung vorhanden – und dennoch sind die Kaninchen so melancholisch drauf. Die Besucher wundern sich, bis sie merken, dass von den Zuchtkaninchen immer wieder eines spurlos verschwindet und dass man genau darüber mit ihnen nicht reden darf.
Das Essen auf KiK 4 ist allerdings die Ausnahme und wird in jeder Hinsicht allen Vorurteilen über Krankenhausessen gerecht. Wen wundert es, dass das Kind keinen Hunger hat, wenn es in der Plastikform eine kalte Bockwurst und eine Scheibe Mischbrot mit einem Döschen Margarine gibt? Auch die Pfannekuchen (immerhin, die mag Greta wenigstens) sehen mehr nach Pappe und Sägespänen als nach Mehl aus, geschweige denn nach Eiern. Der Volltreffer war eine Pizza, die unerwartet bunt unter dem Deckel hervorschaute: leider ein Eisblock. Nein, nicht einfach zu kalt, sondern noch komplett tiefgefroren. Aber immerhin haben die Schwestern immer irgendwelche Zwischenmahlzeiten, Joghurts, selbst Süßigkeiten parat.

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